Eine neue Ära beginnt!

LDH-Cover

LDH – Die neue Comic-Serie mit deutschen Superheld_innen

In Frankfurt am Main mutiert eine Fremdenführerin in eine monströse, mordende Hirschkuh und in München wütet ein Junge in einem gigantischen Kampfroboter. Arbeit für die „Liga deutscher Helden“, die stets von ihrem Hauptquartier in Bonn aus startet, um Menschen zu retten. Seit Anfang Oktober gibt es das erste reguläre Comic-Heft der „Liga deutscher Helden“, kurz LDH.

So nennt sich das Team der fünf Superheld_innen Lorelei, Der Jeck aus Köln, Gamsbart aus Bayern, die ehemalige Stasi-Agentin Chimäre und ihr Anführer Der Captain. Dazu gibt es in den Bundesländern lokale Held_innen. Unter der Leitung von Harald Havas aus Wien haben bekannte deutsche Zeichner_innen die Comic-Serie aus der Taufe gehoben. Namentlich sind das Sarah Burrini, Jan Dinter, Stefan Dinter, Till Felix, Martin Frei, Oliver Kammel, Oliver Naatz und Gerhard Schlegel. Vorausgegangen ist der Erfolg der österreichischen Comic-Serie „ASH – Austrian Superheroes“. Sie erscheint seit letztem Jahr und umfasst aktuell acht Ausgaben. Die Abenteuer in Österreich und Deutschland spielen im selben Universum und erscheinen beim Wiener Verlag Contentkaufmann. Neben einem Comic in Fortsetzung beinhalten die Hefte auch eine abgeschlossene Geschichte, in der es meist darum geht, wie die einzelnen Protagonist_innen Superheld_innen wurden. Im ersten LDH-Heft wird von der tragischen Vergangenheit des Captain erzählt.

Die fünf LDH-Superheld_innen
Illustration: Liga deutscher Helden

Independent-Comics mit deutschen Superheld_innen sind selten. Aktuell gibt es z.B. „Captain Berlin“ (Weissblech Comics), der vor allem Nazis und ihre Monster bekämpft, und den in Bayern Supergegner besiegenden „Trachtman“ (Plem Plem Productions). Doch im Gegensatz dazu sind bei den „Austrian Superheroes“ und der „Liga deutscher Helden“ mehrere professionelle Comic-Macher_innen beteiligt und auch die jeweiligen Superheld_innen treten in Teams an. Und wie bei den „Austrian Superheroes“, die in Wien, Linz oder Innsbruck aktiv sind, werden die deutschen Handlungsorte als Wiedererkennungseffekt in Szene gesetzt. So gibt es mehrere Pluspunkte für die beiden Comic-Serien, die ausdrücklich keine Parodien auf das Superheld_innen-Genre sein wollen.

Comics zu veröffentlichen kann ein großes finanzielles Risiko sein. Dem Start der LDH-Serie ging eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne und eine 0-Nummer voraus. Es gibt von der ersten Nummer zwei entsprechend teurere Ausgaben mit Variant-Titelbildern von Ralf König, bekannt für seine Schwulen-Comics, und Mahmud Asrar, der für die US-Verlage Image, DC und Marvel arbeitete. Zudem bieten die Macher_innen noch eine Besonderheit an: Man kann sich oder Freunde – gegen entsprechende Bezahlung – als Statisten in die Geschichte zeichnen lassen. Diese und weitere Informationen zur Comic-Serie sind auf der Internet-Seite http://ligadeutscherhelden.de abrufbar.

Und wer die LDH-Künstler_innen persönlich treffen will, der hat am 28. Oktober dazu Gelegenheit: Das Nürnberger Comicgeschäft Ultra Comix veranstaltet an dem Tag ab 14 Uhr einen LDH-Release- und Signier-Event. Die zweite LDH-Ausgabe soll Ende des Jahres erscheinen. Man darf gespannt sein.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD-Krimis werden barrierefrei

Untertitelung, Audiodeskription, Gebärdensprache – das sind die so genannten barrierefreien Angebote, die gehörlosen oder extrem schwerhörige Fernsehzuschauer*innen gemacht werden. Die ARD sendet fast alle neu produzierten Folgen ihrer Krimireihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ auch mit Gebärdensprache. Beide Reihen seien „die ersten und aktuell die einzigen regelmäßigen fiktionalen Angebote mit Gebärdensprache in der deutschen Fernsehlandschaft“, erklärte die ARD.
mehr »

Wie prekär ist der Journalismus?

„Daten statt Anekdoten“, das war das Ziel des Forschungsprojekts „Prekarisierung im Journalismus“ an der LMU München, das nun nach fast fünf Jahren mit einem internationalen Symposium in München endete. Zu den Daten aus Europa hatte auch die dju in ver.di ihren Beitrag geleistet, als sie ihre Mitglieder um Teilnahme an der Online-Befragung bat und in M über die Ergebnisse berichtete.
mehr »

Pokerspiele der Süddeutschen Zeitung

Bei einer Betriebsversammlung des Süddeutschen Verlags am vergangenen Dienstag ruderte Geschäftsführer Dr. Christian Wegner etwas zurück. Er deutete an, dass der Stellenabbau in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung (SZ) nicht ganz so dramatisch ausfallen könnte wie bislang befürchtet. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Verlag in München für das laufende Jahr mit einem Abbau von 30 Vollzeitstellen plant. Die dju in ver.di kritisiert das Vorhaben scharf.
mehr »

Italien plant harte Strafen für Journalisten

Italien plant eine Reform seines Verleumdungsgesetzes. Das Vorhaben wird derzeit vom Justizausschuss des italienischen Senats geprüft und sieht neben höheren Geldstrafen auch ein gefährliches Verbot journalistischer Berufsausübung vor. Verurteilte Reporter*innen könnten ein Arbeitsverbot von bis zu sechs Monaten erhalten. Auch Haftstrafen für Medienschaffende, die eigentlich nicht im Gesetz auftauchen sollten, werden in einem jüngsten Änderungsantrag wieder hinzugefügt.
mehr »