Konzernstrategien

Sozialer entlassen – Sparen bei der DW

Der bei der Deutschen Welle (DW) geplante Personalabbau konnte bislang leider nicht verhindert werden. Am Abend des 31. Mai einigten sich die Personalräte und die Gesamtschwerbehindertenvertretung mit dem Arbeitgeber auf eine „Vereinbarung zur Berücksichtigung sozialer Aspekte im Rahmen der Einsparmaßnahmen für das Jahr 2024“. Damit ist zum ersten Mal eine einem Sozialplan ähnliche Vereinbarung für freie Mitarbeitende geschlossen worden. Dies war möglich geworden, nachdem durch die Novellierung des Bundespersonalvertretungsgesetzes die Personalräte nun auch für Freie zuständig sind.
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Medienwirtschaft in Bedrängnis

Bei den Pressemedien schrumpfen nicht nur die Auflagen und Werbeerlöse, sie kommen durch stark steigende Kosten zusätzlich unter Druck. Die Politik bleibt untätig und in den großen Medienhäusern scheint das Interesse an diesem Geschäftsfeld zu schwinden. Das zeigt der neue Quartalsbericht der dju in ver.di. In anderen Branchen sei die Entwicklung 2022 differenzierter verlaufen: "Der Buchumsatz ist gestiegen, auch die Musikindustrie und die Kinos freuen sich über wachsende Geschäfte. Onlinewerbung und Videospiele haben leicht zugelegt, das Zeitbudget für die Nutzung audiovisueller Medien ist auf fast zehn Stunden täglich gestiegen."
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BurdaVerlag stellt Zeitschriften ein

Der BurdaVerlag stellt zum 1. Mai 2023 seine redaktionellen Prozesse im Special-Interest-Bereich neu auf. In diesem Prozess werden „sieben kleinere, nicht mehr wirtschaftliche Titel“ eingestellt, heißt es aus dem Unternehmen. Insgesamt bis zu 40 Mitarbeitende an den Standorten Offenburg, München, Hamburg und Berlin könnten davon betroffen sein. Für sie würden sozialverträgliche Lösungen erarbeitet oder Möglichkeiten in anderen Aufgabengebieten des Verlags gesucht.
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Bald bei Springer „Digital only“

Der Axel Springer Verlag forciert den Umbau zum rein digitalen Konzern. Auf dem Weg dahin soll es deutliche Einsparungen und einen Stellenabbau geben. Dies kündigte der Vorstand am 28.Februar gegenüber der Belegschaft an. „Unser Ziel ist‚ Digital only‘“, so Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Hauptbetroffene dürften die Mitarbeiter*innen der bisherigen Flaggschiffe „Bild“ und „Welt“ werden. ver.di kritisiert die Pläne als „abgehobene Unternehmensstrategie, die Renditeerwartungen in den Aufsichtsräten bedient“.
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Aufräumen im Eiltempo

Im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) regiert jetzt der Rotstift. Rund 49 Millionen Euro will Interims-Intendantin Katrin Vernau bis Ende 2024 einsparen. In diesem Zeitraum sollen etwa 100 von derzeit rund 1.600 Stellen abgebaut werden. Das TV-Programm wird hauptsächlich auf die Sendestrecke von 18 bis 22 Uhr eingedampft. Gewerkschaften und Beschäftigte reagieren empört auf den geplanten Kahlschlag. Während die Belegschaft bluten soll, streitet die gefeuerte Ex-Intendantin Schlesinger juristisch um üppige Ruhegelder.
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Springer kündigt Stellenabbau an

Der Konzern Axel Springer hat deutliche Einsparungen und einen Stellenabbau angekündigt. Über die Umgestaltungen informierten Vorstandschef Mathias Döpfner und die Chefs der Bild- und Welt-Gruppe die Mitarbeiter*innen, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Axel Springer soll ein rein digitales Medienhaus werden. „Unser Ziel ist ‚Digital Only‘“, sagte Döpfner.  „Journalismus-Kreation wird zum Kern unseres Tuns. Journalistische Produktion wird zum Nebenprodukt, immer mehr technisch gestützt und automatisiert. Das bedeutet Umbau der Redaktionen und Verschiebung von Personal und Kosten.“
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Der Berliner Verlag zieht erneut um

Der Berliner Verlag will zurück in das „Haus des Berliner Verlages“ am Alexanderplatz ziehen. Ab März 2023, gab Chefredakteur Tomasz Kurianowicz bekannt, werde der Verlag wieder an seiner einstigen Adresse zu finden sein. Im Rahmen einer Neustrukturierung zog der Verlag erst Anfang 2017 vom Alexanderplatz in die Kreuzberger Alte Jakobstraße, nun soll es wieder retour gehen. Gründe für den Umzug wurden bislang nicht genannt.
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Massive Einschnitte bei Gruner+Jahr

Monatelang bangte die Belegschaft der Magazine von Gruner + Jahr um ihre Zukunft. Jetzt wurden schlimmste Befürchtungen wahr. Ein Jahr nach der Fusion des einstigen Renommierverlags mit RTL Deutschland beginnt Bertelsmann mit der Zerschlagung des Traditionsunternehmens. Bis auf einige Kerntitel sollen die meisten Zeitschriften eingestellt oder verkauft werden. Allein in Hamburg droht der Abbau von mindestens 700 Arbeitsplätzen.
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Protest bei G+J: „Stoppt den Ausverkauf am Baumwall!“

Seit der Fusion des Traditionsverlags Gruner + Jahr mit RTL vor einem Jahr leben die G+J-Mitarbeiter*innen in existenzieller Unsicherheit. Welche Zeitschriften werden verkauft? Wer kann bleiben? Wo wird zusammengestrichen? Erst im Februar will die Geschäftsleitung ihre Entscheidungen bekanntgeben. Mit einer „aktiven Mittagspause“ protestierte die Belegschaft am 25. Januar gegen diese Hinhaltepolitik und die befürchtete Abwicklung von Arbeitsplätzen. Auch die Beschäftigten von Prinovis am Bertelsmann-Druckstandort Ahrensburg bangen um ihre Jobs.
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Streaming-Wachstum schwächt sich ab

Die Mediennutzung in Deutschland hat 2022 erstmals leicht abgenommen. Die Zeitungsverlage steigern ihre Digitalumsätze, können aber die Printverluste nicht ausgleichen. Bei den Zeitschriften gilt das gleiche, zudem sind etliche kleinere Titel eingestellt worden. Der Buchhandelsumsatz ist gesunken, die Filiallandschaft ist von Zentralisation geprägt. Bei audiovisuellen Medien geht der Trend weiter vom linearen Programm zum Streaming. Allerdings zeigen sich Ermüdungserscheinungen: Das Wachstum schwächt sich ab, werbefinanzierte Angebote kommen in Mode. Die Statistik für die Filmproduktion zeigt eine abnehmende Vielfalt bei den Unternehmen.
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Rundfunkreform nach Skandaljahr zwingend

Die Enthüllung zahlreicher Skandale im RBB und in anderen ARD-Sendern hat eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf die Agenda der Medienpolitik gesetzt. Mit einheitlichen Compliance-Regeln sollen per Staatsvertrag die bislang ungenügenden Kontrollmechanismen verschärft werden. Auch die hauptbetroffene ARD gibt sich neue Leitlinien. Um die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags bahnt sich ein schwerer medienpolitischer Konflikt an.
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Wirbel um Berlusconi bei ProSiebenSat.1

Eine weitere Anteilserhöhung der Familie Berlusconi beim deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 sorgt für Wirbel bei Aufsichtsbehörden. Das Familienunternehmen „Media For Europe“ (MFE) habe angezeigt, dass es seine Beteiligung durch Transaktionen auf bis zu 29,9 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte erhöhen wolle, teilte die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) am Montag in München mit. Diese Anzeige ziele „offensichtlich“ darauf ab, eine Verpflichtung nach dem Medienstaatsvertrag zu erfüllen. Bei der BLM sind die Konzernsender Kabel Eins und ProSieben lizenziert.
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Massive Kritik an Einsparplänen bei der Ostsee-Zeitung

Bei der „Ostsee-Zeitung“ (OZ) gibt es umfangreiche Einsparpläne. Am Mittwochnachmittag wurden Betriebsrat und nur eine Stunde später die Beschäftigten der zum Madsack-Konzern und damit zur SPD-Medienholding ddvg gehörenden Zeitung darüber informiert. Die Pläne sehen die Einstellung des „Ostsee-Anzeiger“ zum Jahresende, die Schließung des Druckstandortes, des Anzeigensatzes und der Bildbearbeitung vor. Die Leser*innen erfuhren am Donnerstag, dass ihre OZ bereits im ersten Quartal 2023 ins Berliner Format umgestellt und beim „Nordkurier“ in Neubrandenburg gedruckt werden soll.
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Kündigungen beim Nürnberger Verlag

Beim Verlag Nürnberger Presse mit den „Nürnberger Nachrichten“ und der „Nürnberger Zeitung“ haben die zehn Mitarbeitenden des Redaktionsservice zum 30. November betriebsbedingten Kündigungen erhalten. Auch ein Solidaritätsschreiben der Redaktion habe daran nichts geändert, so Betriebsratschef Udo Erhart. Ein Teil der Arbeiten übernehme die Redaktion, ein anderer werde fremdvergeben.
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Höhen und Tiefen bei Umsatz und Erlösen

Prognosen für die Entwicklung der Medienwirtschaft gleichen einem Stochern im Nebel: Während PwC einen Umsatzzuwachs um 7,3 Prozent für 2022 voraussagt, weist der Trend der Werbeerlöse nach unten. Bei den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen zeigen aktuelle Analysen eine anhaltend hohe Konzentration auf dem Markt bei weiter sinkenden Auflagen. Für alle Mediengattungen gilt, dass neue elektronische Nutzungsformate (Streaming, Social Media) die klassischen Angebote überrunden.
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Rückschläge für große  Pläne bei Bertelsmann 

Deutschlands größter Medienkonzern verfolgt ehrgeizige Ziele. Bis 2025 stehen angeblich fünf bis sieben Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Auf 24 Milliarden Euro soll der Gesamtumsatz bis 2024 steigen. Die Aktualität sieht grauer aus. In Frankreich scheiterte die Großfusion der TV-Sender TF1 und M6. Für Deutschland kündigte die Geschäftsleitung angesichts der krisenhaften ökonomischen Entwicklung einen rigorosen Sparkurs an. Speziell beim einstigen Flaggschiff Gruner+Jahr drohen massive Einschnitte. 
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