Auch für die übrigen Kirch-Unternehmen will ver.di Tarifverträge abschließen
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der DJV haben am 25. April in Unterföhring bei München der ProSiebenSat.1 Media AG gemeinsame Eckpunkte für einen künftigen Konzern-Tarifvertrag vorgelegt.Die Verhandlungen sind aus Sicht der beiden Gewerkschaften notwendig , weil die beiden Sender ProSieben und Sat1 zum Jahresende 2000 im Zuge der Neustrukturierungen des Fernsehgeschäfts innerhalb der Kirchgruppe aus dem Tarifverband Privater Rundfunk ausgeschieden sind.
Zu den wesentlichen Zielen der beiden Gewerkschaften gehört die Beibehaltung zentraler Bestandteile des bisherigen Flächentarifvertrags mit dem TPR, z.B. der 38-Stunden-woche und des Anspruchs auf eine Jahresleistung in Höhe von 1,7 Monatsgehältern. Darüber hinaus wollen ver.di und DJV auch Regelungen zur beruflichen Weiterbildung und zur Altersversorgung tarifieren.
Ob der Vorstand der ProSiebenSat.1 Media AG zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bereit ist, ist noch offen. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Geschäftsleitung wurde aber deutlich, dass insbesondere die Forderungen nach einer 38-Stunden-Woche und einer garantierten Jahresleistung (Weihnachts- und Urlaubsgeld) von insgesamt 1,7 Monatsgehältern strittig sind. Nach den Vorstellungen der Geschäftsleitung soll die Wochenarbeitszeit künftig in allen Unternehmen 40 Stunden betragen. Die Höhe der Jahresleistung soll weitgehend „leistungsabhängig“ vom Unternehmen festgelegt werden.
Die Eckpunkte sollen nach dem Willen der Tarifkommission auch die Grundlage für Tarifverträge mit den anderen Unternehmen der Kirch-Gruppe sein. Möglich ist auch eine einheitliche Tarifregelung für alle Unternehmen der Kirch-Gruppe. Dazu sind bisher allerdings noch keine Gespräche geführt worden.