Filmtipp

Filmtipp: Mädchen können kein Fußball spielen

Der sehenswerte Dokumentarfilm von Grimme-Preisträger Torsten Körner („Schwarze Adler“) ist eine Hommage an die Pionierinnen des deutschen Frauenfußballs. Körner hat bereits ein ausgezeichnetes Buch über das Thema geschrieben („Wir waren Heldinnen“). Der Film erzählt die Geschichte mit Hilfe von Zeitzeuginnen und vielen zeitgenössischen TV- und Wochenschau-Ausschnitten von den Anfängen in den 50ern bis zur siegreichen Heim-EM 1989.
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Filmtipp: Die Barbaren

Das Thema von „Die Barbaren“ ist eigentlich gar nicht lustig, aber das sind erfahrungsgemäß die besten Komödien: Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine will ein bretonisches Dorf eine geflüchtete Familie aufnehmen. Stattdessen kommen jedoch Flüchtlinge aus Syrien - prompt ist es angesichts der „Araber" mit der Gastfreundschaft vorbei.
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Filmtipp: Code der Angst

Der Filmemacher Appolain Siewe spürt in seinem Film „Code der Angst“ der Ermordung des kamerunischen Journalisten Eric Lembembe nach. 2013 wird der junge Journalist und LGBTI*-Aktivist Lembembe in Kamerun ermordet. Dieses und weitere Verbrechen gegen Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, lassen Appolain Siewe keine Ruhe. Der Filmemacher ist in Kamerun geboren und aufgewachsen und lebt heute in Berlin.
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Filmtipp: Blindgänger

In dem sehenswerten Ensemble-Drama „Blindgänger“ ändert sich das Leben einiger Menschen abrupt, als in ihrem Hamburger Viertel eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wird. Der Fund führt nicht nur zu einer weitreichenden Evakuierung, sondern auch zu einem zwischenmenschlichen Ausnahmezustand: Einige wachsen im Angesicht der Bedrohung über sich hinaus, andere werden ganz klein.
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Filmtipp: Good News

In „Good News“ beschäftigt sich Regisseur Hannes Schilling mit der schwierigen Arbeit von Auslandskorrespondent*innen in gefährlichen Gebieten. Es ist eine so turbulente wie traurige Geschichte über Tätigkeiten fernab der Redaktionen und sie erinnert nicht ganz zufällig auch an wahre Begebenheiten. Der Film ist Schillings Spilefilmdebüt.
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Filmfrauen ermächtigen sich

Das Internationale Frauenfilmfest (IFFF), jährlich abwechselnd in Dortmund und in Köln stattfindend, wirkt empowernd: Nach außen auf ein cineastisches Publikum, nach innen in die Branche hinein. Filmemacherinnen, Regisseurinnen, Bildgestalterinnen, Festivalkuratorinnen diskutierten miteinander über die Qualität feministischen, queeren und kulturell diversen internationalen Filmschaffens von Frauen. Wie unterm Brennglas fokussierte das Festivalteam Anfang April, unter Leitung von Maxa Zoller, aus Frauenperspektive aktuelles politisches Weltgeschehen und daraus resultierende gesellschaftliche Missstände.
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Filmtipp: Lost and Found

Nach seinem Tod im New Yorker Exil (1990) ist die Arbeit des politischen Fotografen Ernest Cole, der die Welt 1967 mit seinem vielgerühmten Fotobuch „House of Bondage“ über die rassistische Realität in seiner südafrikanischen Heimat informiert hat, in Vergessenheit geraten; sein künstlerischer Nachlass galt als verschollen. Der sensationelle Fund von 60.000 Negativen in einem schwedischen Banksafe hat ihm vor einigen Jahren ein posthumes Comeback beschert.
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Filmtipp: Rosenthal

Das sehenswerte Drama behandelt die zwei Leben von Hans Rosenthal: Im  November 1978 soll der beliebte jüdische Showmaster, der sich einst vor den Nazis verstecken musste, ausgerechnet an jenem Tag, an dem die Bundesrepublik erstmals an die Pogrome vom 9. November 1938 erinnert, mit der Jubiläumsausgabe von „Dalli Dalli“ Frohsinn verbreiten. Wie sich Florian Lukas den Showmaster angeeignet hat, ist preiswürdig.
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Filmtipp: Dietrich Bonhoeffer

Das unter anderem mit August Diehl und Moritz Bleibtreu sehr gut besetzte Drama setzt einerseits ein Denkmal für den Widerstandskämpfer. Andererseits ist es umstritten, weil Dietrich Bonhoeffer im Zusammenhang mit dem Film durch rechtsnationale amerikanische Evangelikale instrumentalisiert wird. Zum US-Start waren die Nachfahren des im KZ hingerichteten deutschen Theologen entsetzt, wie sein Vermächtnis „von rechtsextremen Antidemokraten" und „religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht" werde. Inhaltlich ist die Aufregung unbegründet. Trotzdem ist der Film nur mit Abstrichen sehenswert.
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Scars of a Putsch

Berlinale: Scars of a Putsch

Der Militärputsch in der Türkei unter Kenan Evren liegt 45 Jahre zurück. Damals hat sich die mediale Öffentlichkeit nur wenig für das Ereignis interessiert. Denn das NATO-Mitglied galt als Bollwerk gegen den Warschauer Pakt. Doch sind die Folgen des Putsches ein wesentlicher Schlüssel, um die politischen Verhältnisse in der heutigen Türkei unter Präsident Erdogan zu verstehen. Nathalie Borgers folgt in ihrem Berlinale-Film „Scars of a Putsch“ den Spuren ihres Ehemanns Abidin, der als verfolgter Aktivist 1981 ins österreichische Exil ging.
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Berlinale: Long Road to the Director’s Chair

Die norwegische Regisseurin Vibeke Løkkebergs hat über 50 Jahre verloren geglaubtes Archivmaterial  entdeckt und daraus den Dokumentarfilm „The Long Road to the Director's Chair“ über das „Erste Internationale Frauenfilm-Seminar“ im Westberliner Kino Arsenal realisiert. Sie hatte selbst 1973 mit „Abortion“ (1971) daran teilgenommen und das Event mit Interviews der filmschaffenden Frauen auf 16mm dokumentiert. Die Frauen berichten eindrücklich von den sie diskriminierenden Arbeitsbedingungen in der Film- und Fernsehbranche.
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Filmtipp: Nonkonform

Ein Leben als Abenteuer: Der auch mit zwei Stunden nicht zu lange Dokumentarfilm „Nonkonform" ist eine tiefe Verbeugung vor der „übersehenen Persönlichkeit" des Staatsanwalts, Schauspielers und Filmkritikers Dietrich Kuhlbrodt. Quasi nebenbei liefert der Film eine konsequente Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und musikalisch mit Helge Schneiders' Jazz die passende Untermalung.
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Filmtipp: The Next Level

„The Next Level“ ist eine herausragend gute sechsteilige Dramaserie der ARD mit Lisa Vicari als Reporterin, deren Neugier geweckt wird, als sie von einem tragischen Todesfall erfährt. Aber das ist bloß der Auslöser der Handlung. „Spiegel“-Autor Alexander Osang bietet mit seinem ersten Drehbuch seit zwanzig Jahren eine fesselnde Mischung aus doppeltem Beziehungsdrama, Eltern/Töchter-Ebene und Berlin-Geschichte.
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Filmtipp: September 5 – Olympiattentat 1972

Einen ungewöhnlichen Blick auf das Olympia-Attentat 1972 in München zeigt Tim Fehlbaum in seinem neuen Film "September 5 – The Day Terror Went Live". Die Ereignisse, die zu dem Tod von elf Mitgliedern der israelischen Delegation und fünf palästinensischer Geiselnehmer führten, wird ausschließlich aus der Perspektive von TV-Journalisten geschildert, die zu der Zeit in der Sportredaktion des Fernsehsenders ABC arbeiteten.  Der Film kommt am 9. Januar in die deutschen Kinos.
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Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
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Heiner Lauterbach

Filmtipp: Turmschatten

Hannu Salonens Verfilmung des Romans „Turmschatten“ ist ein famos fotografierter Hochspannungs-Thriller. Heiner Lauterbach spielt in der sechs-teiligen Serie den deutschen Juden und ehemaligen Mossad-Agenten Ephraim Zamir, der zwei Neonazis für den Tod seiner Adoptivtochter verantwortlich macht. Die Internetgemeinde soll über ihr Schicksal entscheiden. Er nennt sich „Vollstrecker“, weil er angeblich nur den Willen der Mehrheit ausführt, aber in Wirklichkeit ist Zamir Staatsanwalt, Richter und Henker in einer Person.
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