Verhandlungen bei Nordwest-Zeitung anberaumt

Im dritten Sondierungsgespräch der Gewerkschaften DJV und ver.di mit der Geschäftsführung der Nordwest-Zeitung (NWZ) aus Oldenburg am 1. Februar im ver.di-Haus in Berlin wurde die Aufnahme von Tarifverhandlungen vereinbart. Die erste Runde wird am 15. Februar und eine zweite am 22. März stattfinden.

Gegenstand dieses Sondierungsgespräches waren keine inhaltlichen Fragen zur Ausgestaltung eines möglichen Haustarifvertrages. Besprochen wurden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der NWZ und die generelle Tarifsituation im Verlags- und Redaktionsbereich. Schließlich ging es auch vor allem um die Situation der Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer der Nordwest-Personaldienstleistungen (NWP), die seit Jahren im Verlag arbeiten aber zu den Konditionen des branchenfremden Zeitarbeits-Tarifvertrags beschäftigt werden. So haben die Gewerkschaften darauf aufmerksam gemacht, dass das in der NWP und NWZ praktizierte Konzept zum Einsatz der Leiharbeit auch im Visier der Bundespolitik ist. In einem ersten Schritt wurde das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz geändert und lässt seit dem 1. Januar 2012 den Einsatz von Leiharbeit nur noch vorübergehend zu. Und immer mehr Stimmen plädieren nun auch in der Regierungskoalition für ein „equal pay“, also die Gleichbehandlung im Einkommen von sogenannten Stammbeschäftigten und Leiharbeitnehmern.
Ein Haustarifvertrag soll die bisher noch in der NWP beschäftigten Kolleginnen und Kollegen im Verlag und auch im Haustarifvertrag integrieren, darüber waren sich beide Seiten einig. Wie dies geregelt werden soll, wird nun in ergebnisoffenen Tarifverhandlungen ab Mitte Februar besprochen.


Weitere aktuelle Beiträge

Digitalabgabe könnte Schieflage ausgleichen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die vom Staatsminister Wolfram Weimer geäußerten Pläne für eine Digitalabgabe, die Big-Tech-Unternehmen mit digitalen Plattformdiensten in Deutschland zu entrichten hätten. Wie unter anderem der Spiegel berichtet, überlegt die Bundesregierung, eine Digitalabgabe einzuführen. Diese könnte Unternehmen wie Google und Meta dazu verpflichten, einen festen Prozentsatz ihrer Werbeeinnahmen abzuführen.
mehr »

Gleichstellungsbeauftragte im ÖRR stärken

Das Bekenntnis zur Gleichstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigt sich unter anderem im Vorhandensein von Gleichstellungsbeauftragten. Grundlage ist die jeweils entsprechende gesetzliche Regelung der Bundesländer, in denen die Sender angesiedelt sind. Gleichstellungsbeauftragte sollen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG), die Beschäftigten vor Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechtes zu schützen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz durchzusetzen.
mehr »

Safer reporting: Schutzkodex auf der re:publica

Das gesellschaftliche Klima ist eines der ganz großen Themen auf der diesjährigen Digitalmesse re:publica in Berlin. Auch Journalist*innen sind zunehmend Hass und Bedrohungen ausgesetzt – bei der Recherche, auf Demos oder in sozialen Medien. Das gefährdet nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Pressefreiheit insgesamt.  Dagegen hilft der Schutzkodex.
mehr »

Die ganz große Verweigerung

Der  öffentlich-rechtliche Rundfunk war schon immer Hassobjekt der Rechten. Auf politischer Ebene wollen sie ihn abschaffen, am Stammtisch wird gegen ARD und ZDF gehetzt. In Sozialen Medien oder in Chatgruppen geht es richtig zur Sache. Dort treffen sich sogenannte Rundfunkverweigerer. Ralf Hohlfeld und Vivian Stamer beschäftigen sich an der Uni Passau mit den Bereichen Journalistik und Strategische Kommunikation. Für ihre Studie haben sich die beiden auf die Suche nach sogenannten Rundfunkverweigerern gemacht.
mehr »