Diese Woche beginnen die Tarifverhandlungen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern der ARD gleich mit drei Verhandlungsterminen: Am 23. Januar geht es in Hamburg mit der ersten Verhandlungsrunde beim NDR los. Am 25. Januar starten die Verhandlungen beim Bayerischen Rundfunk in München und am 26. Januar im SWR in Stuttgart. Am 30. Januar folgt der Auftakt im WDR in Köln.
ver.di fordert als mitgliederstärkste Gewerkschaft in den Rundfunkanstalten 10,5 Prozent Tariferhöhung für Gehälter und für die effektiven Honorare freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Mindesterhöhung um 500 Euro für niedrige Einkommensgruppen. Für Auszubildende und Volontärinnen und Volontäre fordert ver.di eine Mindesterhöhung von 250 Euro. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.
„Die Beschäftigten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind nach Personalabbau und Umstellung der Programmverbreitung auf vervielfachte Kanäle mit einer massiv gestiegenen Arbeitsbelastung und -verdichtung konfrontiert, das belegen unsere Umfragen in allen Landesrundfunkanstalten“, erklärt Christoph Schmitz, für Medien zuständiges Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes.
Gleichzeitig sei die Einkommensentwicklung weit hinter den zwischenzeitlichen Verbraucherpreissteigerungen und Tarifabschlüssen anderer Branchen zurückgeblieben. „Diesen Nachholbedarf wollen wir ausgleichen und eine finanzielle Anerkennung der Arbeit in den ARD-Sendern erreichen.“
Radikales Umdenken gefordert
Von der Intendantin Wildermuth und den Intendanten Buhrow, Gniffke und Knuth fordert ver.di ein radikales Umdenken und ein Eintreten für die Interessen der Rundfunk-Beschäftigten, die entschieden vor politischer Einflussnahme auf die verfassungsrechtlich geschützte Rundfunkfreiheit und eine aus Wahlkampftaktik getriebene Deckelung der Finanzierung verteidigt werden müssten. „Gute Tarifsteigerungen, den Preissteigerungen entsprechend steigende Programmbudgets und damit wenigstens eine Perspektive, die bisherige Programmangebote sichert, sind das Mindeste für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Bürgerinnen und Bürger bestätigen wiederholt in Umfragen ihr hohes Vertrauen in die Programmangebote in Fernseh-, Radio- sowie Online- und social media-Kanälen, das stets aufs Neue gerechtfertigt und dafür einen zeitgemäßen Ausbau mit attraktiven Sendeformaten braucht“, betont Schmitz.
Infos zu den einzelnen Forderungen gibt es hier.