VG Wort: Ein Gutes Ergebnis erreicht

Collage Kunst und Medien

Collage, VG Wort: Petra Dreßler unter Verwendung von Shutterstock

Im Jahr 2023 hat die VG Wort 168,88 Millionen Euro aus Urheberrechten eingenommen. Im Vorjahr waren es 174,42 Millionen Euro. Ein „gutes Ergebnis“, wie geschäftsführender Vorstand Robert Staats sagte. „Wir sind zufrieden.“ Die Hauptausschüttungen für 2023 der Verwertungsgesellschaft Wort sind gesichert, da die Mitgliederversammlung am 1. Juni 2024 dem Jahresabschluss mit großer Mehrheit zugestimmt hat. An der hybriden Versammlung nahmen 144 Mitglieder teil, davon 66 in Präsenz in Berlin, die insgesamt 523 Stimmen vertraten.

Was ist die VG Wort?

Die VG Wort ist eine Organisation, die sich um die Vergütung von Autor*innen und Künstler*innen kümmert. Wenn zum Beispiel ein Buch, ein Artikel oder ein Gedicht veröffentlicht wird, kann er oder sie sich bei der VG Wort anmelden.
Die VG Wort sammelt Geld von verschiedenen Quellen, wie zum Beispiel Kopier- und Druckergebühren, und verteilt dieses Geld an die angemeldeten Autor*innen und Künstler*innen. Dadurch erhalten die Urheber*innen eine finanzielle Anerkennung für ihre Werke. Die VG Wort sorgt dafür, dass die Schöpfer*innen von Texten und Kunstwerken fair bezahlt werden.

Aus dem Geschäftsbericht der VG Wort geht hervor, dass weiterhin die Geräte-, und Speichermedienvergütung der wichtigste Einnahmebereich ist. Die Vergütung für Vervielfältigung von Textwerken (Kopiergerätevergütung) ist von 71,73 Millionen Euro im Jahr 2022 leicht auf nun 72,62 Millionen Euro gestiegen. Die Kopier-Betreibervergütung sank von 5,75 auf 4,35 Millionen Euro.

Im audio- und audiovisuellen Bereich stiegen die Einnahmen von 24,29 auf 25,14 Millionen Euro. Kaum Veränderungen gab es bei der Bibliothekstantieme (9,54 Mio. Euro), leicht weniger bei Pressespiegeln (5,33 Mio. Euro). Die Einnahmen aus den Vervielfältigungen an Schulen sanken von 7,20 auf 3,28 Millionen Euro.

Die Kabelweiterleitung erbrachte im Inland 8,86 Mio. Euro (9,59 Mio. Euro), im Ausland 5,06 Mio. Euro (5,06 Mio. Euro). Erstmals wurden 1,99 Mio. Euro aus dem Beteiligungsanspruch am Presseverlegerleistungsschutzrecht und 0,41 Mio. Euro aus dem Presseportal an Schulen eingenommen. Die Erlöse in allen anderen Vergütungsbereichen haben sich nicht wesentlich verändert. Die Verwaltungskosten machten 8,07 Prozent (8,03 Prozent) der Inlandserlöse aus.

Die erste Hauptausschüttung für 2024 an die Wahrnehmungsberechtigte soll diesmal am 28. Juni 2024 erfolgen, die zweite – unter anderem für METIS – am 27. September 2024.

 


Ausschüttungsquoten 2024 für 2023 für Urheber*innen in Euro (= Quoten für 2022)

Presse

Pressespiegel: Sockel 30,00 (35,00) / Punktewert 6,00 (7,00)

Elektronische Pressespiegel: Faktor 2,80 (3,30)

Presse-Repro: Punktewert (18,00)

 

Bibliothekstantieme

Belletristik: Repro Sockel 88,02 (243,55) + Beteiligten Sockel 19,61 (15,13) + Punktwert 2,46 (2,04)

Fach-/Sachbuch: Repro Sockel 32,96 (35,44)

Digitale Lernapparate: 33,16

 

Wissenschaft

Beiträge: pro Normseite 1,35 (3,00)

Buch: 1.100,00 (700,00)

Broschüre: pro Druckseite 2,03 (4,50)

 

Hörfunk und Fernsehen

HF private Vervielfältigung: 10-Punktewert 1,87 (2,40)

öffentliche Wiedergabe: 1,90 (2,00)

Digitale Lernapparate: 0,45

FS private Vervielfältigung: 10-Punktewert 0,70 (0,65)

öffentliche Wiedergabe: 0,20 (0,21)

Digitale Lernapparate: 0,09

Für METIS werden die Quoten erst im August 2024 festgelegt.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Filmfrauen ermächtigen sich

Das Internationale Frauenfilmfest (IFFF), jährlich abwechselnd in Dortmund und in Köln stattfindend, wirkt empowernd: Nach außen auf ein cineastisches Publikum, nach innen in die Branche hinein. Filmemacherinnen, Regisseurinnen, Bildgestalterinnen, Festivalkuratorinnen diskutierten miteinander über die Qualität feministischen, queeren und kulturell diversen internationalen Filmschaffens von Frauen. Wie unterm Brennglas fokussierte das Festivalteam Anfang April, unter Leitung von Maxa Zoller, aus Frauenperspektive aktuelles politisches Weltgeschehen und daraus resultierende gesellschaftliche Missstände.
mehr »

Medienkompetenz: Von Finnland lernen

Finnland ist besonders gut darin, seine Bevölkerung gegen Desinformation und Fake News zu wappnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Schulen, aber die Strategie des Landes geht weit über den Unterricht hinaus. Denn Medienbildung ist in Finnland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auf vielen Ebenen in den Alltag integriert ist und alle Altersgruppen anspricht. Politiker*innen in Deutschland fordern, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Kann das gelingen?
mehr »

Beim Tatort selbst ermitteln

Ein Zocker sei er nicht. So sagte es Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks (SWR), als er im August vorigen Jahres auf der Gamescom in Köln zu Gast war. Am ARD-Stand hat sich der damalige Vorsitzende des Senderverbunds dennoch zum Zocken eingefunden, zu sehen auch im Stream auf der Gaming-Plattform Twitch. Erstmals hatte die ARD einen eigenen Auftritt auf der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele – ein deutliches Signal, dass die ARD auch auf Games setzt. Und das hat maßgeblich mit dem SWR zu tun.
mehr »

Europäische Serien werden erfolgreicher

Das Festival Series Mania bietet alljährlich einen internationalen Überblick der kommenden TV-Serienhighlights, wenn rund 5000 Branchenprofis aus 75 Ländern zusammenkommen. Auch in diesem Jahr feierten zahlreiche Produktionen mit ungewöhnliche Themen Premiere. US-Amerikanische Serien waren diesmal kaum vertreten. Das hat politische Gründe.
mehr »