Drei Fragen: Zur Deutschen Welle

Warnstreik bei der Deutschen Welle im November 2024. Foto: ver.di

Bei der Deutschen Welle (DW) arbeiten rund 1.800 festangestellte und 2.000 freie Mitarbeiter*innen in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Belegschaft der DW in Bonn und Berlin am 13.11. zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Denn nach sechs Runden stocken die Verhandlungen. Wir sprachen vor Ort in Berlin mit der ver.di-Sekretärin Kathlen Eggerling.

Was sind Eure Hauptforderungen bei der Deutschen Welle?

Wir fordern eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent, um die Kaufkraftverluste der letzten Jahre auszugleichen. Ein weiteres wichtiges Thema ist ein verbesserter Beendigungsschutz für die Freien, über das wir mit der DW ins Gespräch kommen. Ein besserer Schutz und mehr Sicherheit für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Beendigungen und Einschränkungen ihrer Beschäftigung liegt uns besonders am Herzen.

Welche Auswirkung hat Euer Streik bislang?

Das ist bisher nicht absehbar. Heute Morgen sind die 7-Uhr-Nachrichten komplett ausgefallen. Aber die Kolleg*innen berichten, dass eigentlich jede Sendung am heutigen Tage beeinträchtigt ist. Wie viele Ausfälle es noch geben wir, können wir momentan noch nicht sagen.

Wie ist die Stimmung bei den Beschäftigten heute?

Hier in Berlin ist die Stimmung sehr gut. Die Beteiligung ist mit rund 350 Streikenden sehr groß. Es gibt Reden, Sprechchöre und gerade wurde auch gesungen.


Mehr zum Streik bei der Deutschen Welle in Berlin und Bonn finden sie HIER

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Weitere aktuelle Beiträge

Journalistische Rolle: Mächtige kontrollieren

Der Journalismus steht in der digitalisierten Gesellschaft besonders unter Druck, wenn er seine demokratische Aufgabe, Öffentlichkeit herzustellen, weiterhin erfüllen will. Das beeinflusst auch Rollenverständnis und Werteorientierung der Medienschaffenden. Nach einer aktuellen Studie zur Profession in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist den meisten Journalist*innen heute ihre Kontrollfunktion als „Watchdog“ der Mächtigen am wichtigsten.
mehr »

Koalitionsvertrag: Details zu Presse und Medien

Am 9. April haben CDU/CSU und SPD als Grundlage für ihre mögliche Zusammenarbeit als neue Regierung den in den vergangenen Wochen verhandelten Koalitionsvertrag vorgestellt. Wir dokumentieren einige Details zum Bereich Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk, Medien- und Netzpolitik, sowie zu Digitalisierung und Medienkompetenz.
mehr »

Medienrat: Chance für den ÖRR

Der Medienrechtler Wolfgang Schulz hält es grundsätzlich für positiv, einen Medienrat zu schaffen, der evaluiert, ob die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Auftrag insgesamt erfüllen. Es sei „eine gute Idee“ eine Institution zu haben, die gesamthaft die Entwicklung der Rundfunkanstalten in den Blick nehme, erklärt Schulz, Vorstandsvorsitzender des Leibniz-Instituts für Medienforschung Hans-Bredow-Institut (HBI).
mehr »

Die unendliche Krise des RBB

Der Schock sitzt nach wie vor tief. „2025 wird ein Schicksalsjahr für den RBB“, so die unfrohe Botschaft von Intendantin Ulrike Demmer Ende Januar auf einer Informationsveranstaltung vor der fassungslosen Belegschaft. Was folgte, war ein radikales Sanierungsprogramm für den Sender. Insgesamt 22 Millionen Euro will die Geschäftsleitung am Personal- und Honoraretat einsparen. Das entspricht 10,2 Prozent der bisherigen Aufwendungen und ziemlich genau 254 Vollzeitstellen.
mehr »