#InsideEU April 2025: Hospitanzprogramm der FES in Brüssel

Brüssel bietet als „Hauptstadt“ der EU ein spannendes Arbeitsumfeld für Journalist*innen. Ob intensive Verhandlungen zwischen Mitgliedstaaten, Entscheidungsprozesse in den europäischen Institutionen oder wegweisende Gesetzesinitiativen – es gibt täglich neue Anlässe für journalistische Berichterstattung. Doch wie schaffen es Journalist*innen, den Überblick zu behalten und die verschiedenen Interessen, die im komplexen System der EU aufeinandertreffen, ausreichend in ihrer Berichterstattung zu berücksichtigen? Wie berichten sie nah an den Lebensrealitäten der europäischen Bürger*innen und machen ihnen die Bedeutung der EU für ihr tägliches Leben bewusst? Wie können Journalist*innen in der Hauptstadt Fuß fassen und die wirklich wichtigen Kontakte knüpfen? Das EU-Hospitanzprogramm der Journalist*innen-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung will Antworten auf all diese Fragen liefern und exklusive Einblicke in EU-Politik und -Berichterstattung bieten. Die Hospitanz in Brüssel und ein vorgeschaltetes Vorbereitungsseminar finden vom 5. bis 11. April 2025 statt.

Hintergrundgespräche mit Abgeordneten und Lobbyist*innen führen, exklusive Einblicke von Brüssel-Korrespondent*innen erhalten und eigene Themen recherchieren: das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer*innen des Hospitanzprogramms. Im Vorbereitungsseminar vertiefen sie ihr Wissen über die Fakten und Hintergründe der Europäischen Union, um anschließend die EU-Institutionen aus journalistischer, fragender Perspektive kennenzulernen. Denn Europa ist zweifelsohn kompliziert. In der Berichterstattung über die Europäische Union hat das Folgen. Private TV-Sender berichten nur sporadisch aus Brüssel, während sich andere Medien darauf beschränken, „EU-Bashing“ zu betreiben – ein pauschales Einschlagen auf alles, was aus Brüssel kommt. Im Einführungsseminar erhalten die Teilnehmenden unerlässliches Wissen über die Europäische Union, ihre Entstehungsgeschichte und ihre Bedeutung für das Leben von 500 Millionen Europäer*innen. Behandelt werden:

  • Fakten und Hintergründe zur Europäischen Union 
  • EU im Alltag der Europäer:innen 
  • Möglichkeiten kreativer Europa-Berichterstattung 
  • Tipps und Tricks zum schnellen EU-Faktenwissen

Bei der Hospitanz dringt die Seminargruppe tief in den EU-Dschungel vor – der gar nicht so unübersichtlich ist, wie viele meinen. Aus journalistischer, fragender Perspektive lernen die Teilnehmenden die EU in ihren unterschiedlichsten Facetten kennen: Sie besuchen das Parlament, das im Mittelpunkt der Woche steht, und kommen mit Abgeordneten, ihren Mitarbeiter*innen und Pressereferent*innen ins Gespräch. Es gibt wissenschaftliche Vorträge zur EU-Berichterstattung, Einblicke in das politische System der Gemeinschaft und Ausblicke auf Themen, über die berichtet werden kann. Auch in Seminarteilen, die sich kreativen Ansätzen für die journalistische Berichterstattung und wenig genutzten, aber ergiebigen Quellen für Deine Recherche widmen, können praktische Erkenntnisse für die journalistische Arbeit gewonnen werden. Außerdem gibt es Besuche in einer europäischen Redaktion, Fachvorträge bei der EU-Kommission, Gespräche mit Korrespondent*innen und Einblicke in die Arbeit der EU-Vertretung eines deutschen Bundeslandes sowie einer Lobbyorganisation.

Die Teilnahmepauschale beträgt 450 Euro (inkl. Übernachtung, Frühstück sowie – nach vorheriger Absprache – Übernahme der Reisekosten für die Anreise nach und Abreise aus Brüssel). Da für die Veranstaltung nur eine begrenzte Anzahl von Teilnahmeplätzen zur Verfügung steht, ist eine Bewerbung erforderlich: Sendet dafür Eure Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und Nachweisen journalistischer Praxis bis spätestens Sonntag, 26. Januar 2025 an: journalistenakademie@fes.de.

Weitere Informationen: https://www.fes.de/journalistenakademie/hospitanzprogramme/eu-hospitanzprogramm

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

VG Wort wägt KI-Lizensierung ab

Ich bin seit 2019 Mitglied des Verwaltungsrats der VG Wort und begleite die Diskussion daher schon seit Monaten intern, habe Fragen gestellt und versucht, die Vor- und Nachteile der Änderung des Wahrnehmungsvertrags der VG Wort für die Lizensierung von Werken für das Training von generativer KI für unternehmensintern genutzte KI-Modelle abzuwägen. Auch auf der Mitgliederversammlung der VG Wort wurde dazu eine intensive Debatte geführt. Der Beschluss für diese Lizenzen erging am 1.6.2024.
mehr »

Open Access und VG Wort: Was beachtet werden muss

Wenn wissenschaftliche Autor*innen Open Access veröffentlichen, ist ihnen häufig unklar, ob dies mit einem vorher geschlossenen Wahrnehmungsvertrag bei der VG Wort vereinbar ist. Eine Handreichung von Berlin Universities Publishing klärt die grundlegende Frage, ob und gegebenfalls welche Konflikte hierbei entstehen können. Außerdem werden Hinweise zur deren Lösung gegeben.
mehr »

VG Bild-Kunst setzt Meldungen aus

In einem Sonder-Newsletter teilte die VG Bild-Kunst mit, dass die Meldemöglichkeiten für Mitglieder der Berufsgruppen I (Bildende Künstler*innen, beispielsweise Maler*innen, Bildhauer*innen und Architekt*innen) und II (Fotograf*innen, Bildjournalist*innen, Grafiker*innen, Illustrator*innen, Designer*innen, Karikaturist*innen, Pressezeichner*innen, Bildagenturen, angewandte Kunst) für das Jahr 2021 bis Anfang Dezember 2021 ausgesetzt werden.
mehr »

Unterhalten mit Alexa, Siri und Co.

Der langjährige „Zeit“-Journalist Christoph Drösser erklärt in seinem Buch „Wenn die Dinge mit uns reden“, warum sich viele Menschen nach anfänglicher Befangenheit mit digitalen Sprachassistenten unterhalten; wenn auch nicht in der Öffentlichkeit. Im Interview spricht der frühere Chefredakteur des Zeitmagazins „Wissen“ über das Unwesen sogenannter Social Bots, ihren möglichen Einfluss auf Wahlen und Verschwörungstheorien sowie über „Roboterjournalismus“.
mehr »