Frauen im Journalismus stärken

Grafik zur Geschlechtergerechtigkeit

Alarmierende Trendumkehr: Für Frauen in Medienberufen sinkt die Chance auf eine Führungsposition - vor allem in Online- und regionalen Medien. Foto: 123rf

Anlässlich des Internationalen Frauentags fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di einen Aktionsplan zur Stärkung von Frauen im Journalismus. Als erste Berufsvertretung hat sie frauenpolitische Forderungen für die Medienbranche formuliert und diese an den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) sowie den Medienverband der freien Presse (MVFP) adressiert. „Bei der Bezahlung, dem beruflichen Aufstieg und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben unsere Kolleginnen meist das Nachsehen. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Renate Gensch, Mitglied im dju-Bundesvorstand.

Am deutlichsten zeigt sich diese Ungleichbehandlung beim Einkommen: Journalistinnen erreichen nur knapp 83 Prozent des Durchnittseinkommens ihrer männlichen Kollegen. Noch krasser trifft es freiberufliche Journalistinnen, ihre Honorare betragen 11,75 Euro je Stunde.

Frauen leisten privat oft den Hauptteil der Sorge-Arbeit. Die Konsequenzen daraus sind Teilzeitarbeit sowie reale Honorar-, Gehalts- und Rentenverluste. Die dju fordert daher einen gesetzlichen Ausgleich. „Viele unserer Kolleginnen jonglieren Job, Care-Arbeit und weitere familiäre Verpflichtungen. Arbeitgeber müssen diese Lebensrealität erkennen und bei der Gestaltung der Arbeitswelt mitdenken“, betont Gensch.

Die dju fordert daher:

  1.  Institutionelle Stärkung von Frauen über Betriebsräte, inner- und außerbetriebliche Netzwerke für Feste und Freie sowie Mentoringprogramme.
  2. Geschlechterparität auf Führungsebene festschreiben.
  3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf über Betriebskitas, Arbeitszeitkonten und Doppelspitzen die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern.
  4. Zeitlich und räumlich flexibles Arbeiten ermöglichen.
  5. Geschlechtergerechte Gehaltsstrukturen etablieren, durch den Abschluss von Tarifverträgen.
  6. Diskriminierungsfreie Redaktionskultur schaffen, durch den Beitritt zum von der dju mitinitiierten „Schutzkodex und die Angebote www.noslapp.de, Helpline und im Rundfunk die Themis-Vertrauensstelle nutzen.
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