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Vor gut einhundert Jahren, am 27. Oktober 1888, erblickte die erste deutsche Werkzeitschrift das Licht der Medienwelt. Heute gibt es ungefähr 700 bis 900 Mitarbeiterzeitschriften in den Unternehmen. Damit ist die Mitarbeiterzeitschrift – nach dem Aushang am Schwarzen Brett – nicht nur das am häufigsten genutzte, sondern auch das älteste schriftliche innerbetriebliche Kommunikationsmittel. Geschätzte 1500 Journalisten arbeiten für die Mitarbeitermagazine. Davon haben weniger als die Hälfte eine journalistische Ausbildung. Das hat die Studie „Der MAZ-Redakteur 1995“ der „Arbeitsstelle für innerbetriebliche Kommunikation“ an der Fachhochschule Mainz unter Leitung von Prof. Franz Klöfer ergeben. Für die meisten der Befragten ist das Mitarbeitermagazin lediglich eine Nebenaufgabe. Dazu heißt es in der Studie: „Die Redakteure von Mitarbeiterzeitschriften werden in der Öffentlichkeit als unbekannte Wesen zwischen allen Stühlen gesehen, obwohl sie für Presseerzeugnisse in Millionenauflage verantwortlich sind und ihre Zeitschriften von Mitarbeitern und Unternehmern sehr ernst genommen werden.“ Die Hälfte der von den Redakteuren betreuten Zeitschriften hat bis zu 16 Seiten Umfang bei bis zu sechs Ausgaben jährlich. Gut die Hälfte der Zeitschriften erscheinen in einer Auflage unter 5000 Exemplaren. Die Redaktion von Mitarbeiterzeitschriften – nicht Kundenzeitschriften – durch außerbetriebliche Stellen, wie Agenturen, ist die Ausnahme.

 

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