IQ: „Bürgerreporter“ – ein Qualitätsrisiko

BERLIN. Die Initiative Qualität im Journalismus (IQ), in der auch die dju aktiv ist, warnt vor den Gefahren eines so genannten Bürgerjournalismus.

„Die flächendeckende Aufforderung an Leser und Zuschauer, in ihrem persönlichen Umfeld sys­tematisch Informationen in Text und Bild für Veröffentlichungen zu beschaffen, birgt Gefahren und Risiken für die ‚Bürgerreporter‘ selbst, für die Bürger und für die Qualität der Medien“, heißt es in einer Pressemitteilung, die IQ Ende September herausgeben hat.
Weiter heißt es darin: „‚Bürgerreporter‘ sammeln ggf. Informationen über Personen, ohne hinreichende Kenntnisse über Persönlichkeitsrechte, Datenschutz, die Bedingungen verdeckter Recherche sowie über ethische Standards journalistischer Arbeit zu haben.
‚Bürgerreporter‘, die ohne qualifizierte journalistische Berufsausbildung Informationen u. a. über Personen beschaffen und zu Erwerbszwecken weiter geben, sind selbst unkalkulierbaren Haftungs- und Strafrisiken ausgesetzt.
‚Bürgerreporter‘, die mangels qualifizierter Ausbildung fahrlässig Regeln verletzen, gefährden und beeinträchtigen die Arbeitsmöglichkeiten professioneller Journalisten und Fotografen. Die fahrlässige Inkaufnahme von Regelverletzungen beschädigt in jedem Fall die Qualität der Medien, ihr Ansehen und ihre Glaubwürdigkeit.“

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Feminismus trifft Klassenkampf im Film

Das Internationale Frauenfilmfest (IFFF) wirft einen sehr außergewöhnlichen Blick auf die Arbeitswelt von Frauen im Film. Damit kommt es beim Publikum gut an und liegt voll im Trend. Denn es geht Frauensolidarität, Antirassismus, Antisexismus und Klassenkampf. Bei der 41. Ausgabe des Festivals vom 16. bis 21. April in Köln gab es volle Kinosäle. Der Schwerpunkt der von Frauen produzierten Filme aus aller Welt lag in diesem Jahr auf dem Horrorgenre.
mehr »

Medienhäuser müssen Journalisten schützen

„Die Pressefreiheit ist auch in Deutschland zunehmend bedroht”, kritisiert die Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di, Tina Groll, zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die dju in ver.di verzeichne mit großer Sorge eine wachsende Anzahl der Angriffe, die die Gewerkschaft für Medienschaffende in einem internen Monitoring festhält.
mehr »

Spanien: Als Terrorist beschuldigt

Der katalanische Investigativjournalist Jesús Rodríguez hat Spanien verlassen, um ins Exil in die Schweiz zu gehen. Ihm wird von Ermittlungsrichter Manuel García-Castellón die Unterstützung terroristischer Akte vorgeworfen. Die Schweiz sieht im Vorgehen der spanischen Justiz gegen den Katalanen einen „politischen Charakter“.
mehr »

Preis für behinderte Medienschaffende

Zum zweiten Mal schreibt in diesem Jahr die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung zwei Preise und Stipendien für Journalist*innen mit Behinderung aus. Damit soll „ein klares Signal für die Förderung von Diversität als unverzichtbaren Wert in unserer demokratischen Gesellschaft“ gesetzt werden, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. 
mehr »