Tarifverhandlungen an Zeitschriften gehen in die zweite Runde
Die Tarifverhandlungen über den Gehaltstarifvertrag für die rund 9.000 Redakteurinnen und Redakteure, die in deutschen Zeitschriftenredaktionen, für Publikum- und Fachzeitschriften und konfessionelle Presse arbeiten, sind nach der ersten Verhandlungsrunde am 2. September ergebnislos vertagt worden.
Der Verhandlungsführer der dju in ver.di, Matthias von Fintel, zeigte sich enttäuscht darüber, dass seitens des Verbandes Deutscher Zeitungsverleger (VDZ) kein „substantielles Angebot“ vorgelegt wurde. Die dju in ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um sechs Prozent und die Einbeziehung der Online-Redakteure in den Tarifvertrag.
Die Gewerkschaftsforderungen seien „vor dem Hintergrund der Herausforderungen der nächsten Jahre für die Verlage nicht diskutabel“, sagte VDZ-Verhandlungsführer Dr. Günter Maschke. „Darüber hinaus erwarten wir eine Reformbereitschaft beim Manteltarifvertrag (der bisher nicht gekündigt ist, Red.) mit definiertem Verhandlungshorizont“, so Maschke weiter. „Es gibt keinen Anlass, über Verschlechterungen der manteltariflichen Regelungen zu verhandeln. Vielmehr spricht vieles, wie beispielsweise die relativ ruhige Situation auf dem Zeitschriftenmarkt und der jahrelange Reallohnverlust in Zeitschriftenredaktionen, für eine angemessene Erhöhung der Gehälter“, kritisierte von Fintel. Angesichts der Veränderungen im Redaktionsalltag durch die ständige Ausweitung digitaler Angebote sei es „logisch und nachvollziehbar“, dass auch online-Redakteurinnen und -Redakteure in den Geltungsbereich der Tarifverträge mit einbezogen würden.
Fintel erwarte, dass die VDZ-Vertreter in der zweiten Verhandlungsrunde am 26. September in Hamburg ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen: „Wir wollen schnell zu einem tragfähigen Ergebnis kommen. Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen sind für uns kein Thema“, unterstrich von Fintel.