Burundischer Journalist nach Interview mit Rebellenführer festgenommen und von Folter bedroht
Die Festnahme erfolgte am 7. März, kurz nach der Ausstrahlung des Interviews mit Anicet Ntawuniganayo. Der Sprecher der Rebellenorganisation „Nationale Befreiungskräfte“ (FNL) hatte dem Rundfunkjournalisten Gabriel Nikundana sechs Bedingungen für Verhandlungen mit der Regierung genannt. Die FNL hatte am 24. Februar Teile der Hauptstadt Bujumbura erobert.
Gabriel Nikundana, Mitarbeiter beim unabhängigen Radiosender „Bonesha FM+“ und auch für die Deutsche Welle tätig, war professionell seiner Arbeit nachgegangen. Doch den Behörden schmeckte diese Art von Journalismus nicht. Nikundana wurde ins Büro des Geheimdienstes gebracht. Der unmittelbar dem Präsidenten unterstellte Dienst darf zwar niemanden in Untersuchungshaft gefangen halten, doch nimmt man das Verbot offenbar nicht so genau. Mehrfach schon wurden in der Geheimdienstzentrale „Verdächtige“ inhaftiert und gefoltert. amnesty international ist deshalb in großer Sorge um Gabriel Nikundana.
Seine Festnahme folgte einem Muster, denn die Repressionen gegen Medienschaffende nehmen in dem ostafrikanischen Staat zu. Anfang März drohte die burundische Regierung öffentlich damit, dass Journalisten, die Verhaltensnormen, Moral und Gesetz verletzen, „hart bestraft“ werden. Das Gleiche gelte für die Verbreitung von „Feindespropaganda“. 48 Stunden später wurde Gabriel Nikundana festgenommen; drei Tage nach ihm wurden mindestens drei Kollegen geschlagen beziehungsweise bedroht, weil sie ein Interview mit dem oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Epitace Bayaganakandi führen wollten.
Schreiben Sie bitte höflich formulierte Briefe an den burundischen Präsidenten, in denen Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung von Gabriel Nikundana fordern und kritisieren, dass die Meinungsfreiheit in Burundi zunehmend eingeschränkt wird.
Schreiben Sie in gutem Französisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Son Excellence Major Pierre Buyoya
Président de la République
BP 1870 Bujumbura
BURUNDI
Telefax: 00257-22 7490
(Aerogramm bis 5g: DM 2,-; Standardbrief Luftpost bis 20g: DM 3,-)
Schicken Sie eine Kopie Ihres Schreibens an:
Kanzlei der Botschaft der Republik Burundi
S.E. Herrn Aloys Mbonayo
Mainzer Straße 174
53179 Bonn
Telefax: (0228) 340 148
E-mail: embassybonn@ burundi.de