Zeitschriftenredaktionen: Verhandlungen erneut ergebnislos vertagt

Die Tarifverhandlungen für die rund 9.000 Redakteurinnen und Redakteure, die in deutschen Zeitschriftenredaktionen, für Publikums- und Fachzeitschriften und konfessionelle Presse arbeiten, sind auch in der zweiten Runde am 29. September ergebnislos vertagt worden.


Der Verhandlungsführer dju in ver.di, Matthias von Fintel, kritisierte, dass der Verband Deutscher Zeitungsverleger (VDZ) erneut kein konkretes Angebot vorgelegt habe: „Wir können unseren Kolleginnen und Kollegen unmöglich in den kommenden Jahren Reallohnverluste zumuten. Das ist der Leistung, die in den Redaktionen täglich erbracht wird, nicht angemessen und entspricht auch nicht der wirtschaftlichen Situation der Branche, die mehrheitlich stabil ist“, sagte von Fintel. Er erwarte, dass die VDZ-Vertreter in der dritten Verhandlungsrunde am 25. November in Hamburg ihre Vorstellungen für spürbare Gehaltserhöhungen darlegten.
Die dju in ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um sechs Prozent und die Einbeziehung von Online-Redakteurinnen und -Redakteuren in den Geltungsbereich der Tarifverträge.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »

Für mehr Konfrontation

Die Wahlen zum EU-Parlament endeten – nicht unerwartet – in vielen Mitgliedsstaaten mit einem Rechtsruck. In Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden und anderswo wurden eher euroskeptische, nationalistische, migrationsfeindliche Kräfte der extremen Rechten gestärkt. Auch in Deutschland haben 16 Prozent der Bürger*innen, mehr als sechs Millionen Menschen für die rechtsextreme, völkische AfD gestimmt – trotz NS-Verharmlosungen, China-Spionage und Schmiergeldern aus Russland. Immerhin sorgte die große Protestwelle der letzten Monate, die vielen Demonstrationen für Demokratie dafür, dass die AfD-Ausbeute an den Wahlurnen nicht noch üppiger ausfiel. Noch Anfang…
mehr »