Verband Deutscher Schriftsteller ruft zu Wettbewerb und Engagement auf
Als im vergangenen Herbst die Nachrichten von rassistischen Morden rechtsextremer Terroristen für Entsetzen sorgten, war auch der Verband deutscher Schriftsteller in ver.di alarmiert. Erschüttert rief der Bundesvorstand von einer Sitzung in Hamburg zu einem Text-Wettbewerb unter seinen Mitgliedern auf: „WORTE gegen RECHTS“. Der Berliner Bildhauer und Grafiker Hans Scheib wurde für die Gestaltung des Aufrufs gewonnen (siehe unser Bild). Und unter den zahlreichen Einsendungen wählte eine Jury vier Gedichte aus, die neben dem hier abgebildeten Aufruf als Plakate gedruckt sind. Es sind vier relativ kurze Texte, der Form geschuldet, die dennoch nichts Sloganhaftes aufweisen. Die aber immer auch den Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannen, wie Heinrich Peuckmanns „ Immerhin jener“. Ein Gedicht, das er einem Pfarrer Schulze in Kamen-Heeren widmete.
Vielfach sind die Drucke bereits von antifaschistischen Initiativen und Kirchen angefordert worden. Sie waren auch schon auf Demonstrationen zu sehen oder sie mahnen von vielen Büro-Wänden herab. „Der Hass der Rechtsradikalen auf Menschen mit ausländischer Herkunft erschüttert die humanistischen und kulturellen Werte in Deutschland und Europa“, wird der VS-Vorsitzende Imre Török nicht müde zu warnen. Ausgehend von der Plakat-Aktion gab es viele Presseberichte und Lesungen unter dem Motto „WORTE gegen RECHTS“ in den Landesbezirken und auf der Leipziger Buchmesse.
Um das Engagement weiter zu verstetigen, soll es nun einen weiteren bundesweiten Wettbewerb des VS unter Schriftstellern geben, bei dem neben unveröffentlichten Gedichten auch Prosatexte eingereicht werden können. Diesmal druckt die kulturpolitische ver.di-Zeitschrift KUNST+KULTUR die besten zehn von einer Jury ausgewählten Texte ab. Die Plakate mit den vier Gedichten (Gestaltung: Gabriela Schill) sind im Netz zu lesen: www.wortegegenrechts.de – und sie können bei der Bundesgeschäftsstelle kostenlos bestellt werden: vs@verdi.de