Kenianischer Journalist nach Protesten begnadigt
Am 3. November öffneten sich für den Kenianer Tony Gachoka vorzeitig die Gefängnistore. Der Chefredakteur der „Post on Sunday“ hat somit „nur“ zweieinhalb Monate der gegen ihn verhängten halbjährigen Freiheitsstrafe verbüßt.
In den vergangenen Wochen hatte der nationale und internationale Druck auf die kenianischen Behörden wegen der Haftstrafe gegen Gachoka zugenommen. Unter anderem hatte auch die IG Medien in einer gemeinsamen Aktion mit amnesty international gegen sein unfaires Gerichtsverfahren protestiert und die Freilassung des Journalisten gefordert, sollte er nicht in einem neuen und fairen Prozeß einer eindeutig erkennbaren Straftat angeklagt werden (M 10/99). Gachoka war wegen „Mißachtung des Gerichts“ verurteilt worden. Er hatte in seinen Artikeln mehreren Richtern vorgeworfen, in eine Korruptionsaffäre verwickelt zu sein. Gachokas Freilassung erfolgte wenige Tage, bevor die Regierungschefs der Commonwealth-Staaten in Südafrika zusammentrafen. Offenbar befürchtete der kenianische Staatschef Daniel arap Moi, daß der Fall des inhaftierten Journalisten auch dort zur Sprache kommen könnte und begnadigte den Verurteilten.