Aktion für Eskinder Nega, Äthiopien

Journalist angeblich Terrorist

Jetzt soll Eskinder Nega plötzlich ein Terrorist sein. Das entschieden die äthiopischen Behörden und ließen den regierungskritischen Journalisten festnehmen. Es war der 14. September: An diesem Tag ergriffen die Sicherheitskräfte des ostafrikanischen Landes in der Hauptstadt Addis Abeba neben dem Journalisten auch gleich mehrere Oppositionspolitiker. Ihnen allen wird offenbar vorgeworfen, sich an Aktivitäten der verbotenen Partei „Ginbot 7“ beteiligt zu haben.

Amnesty International Logo
Amnesty International Logo

Eskinder Nega wurde in das Gefängnis von Maikelawi gebracht. Bei einer Anhörung vor Gericht durften weder Angehörige noch Medienvertreter anwesend sein. Für Amnesty International ist das ein Hinweis darauf, dass Nega in der Haft gefoltert worden sein könnte. Auch in den Wochen seitdem hatte der Journalist weder Kontakt zu seiner Familie noch Zugang zu einem Rechtsbeistand.

Seit März sind in Äthiopien mindestens 100 Regierungskritiker sowie sechs Journalisten inhaftiert worden. Die Festnahmen folgen alle dem gleichen Muster: Wer die Regierung kritisiert, muss mit dem Gefängnis rechnen. Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass die Festgenommenen, darunter Eskinder Nega, anderes gemacht haben als friedlich ihre Meinung zu äußern.

Was können Sie tun?

Schreiben Sie an den äthiopischen Ministerpräsidenten und fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Journalisten Eskinder Nega, sofern dieser nicht einer erkennbaren Straftat beschuldigt werden sollte.
Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf deutsch an:

Meles Zenawi
Prime Minister
PO Box 1031
Addis Abeba – ÄTHIOPIEN
Fax: 00 251 / 11 552 030

Senden Sie eine Kopie an:
BOTSCHAFT DER DEMOKRATISCHEN BUNDESREPUBLIK ÄTHIOPIEN
S.E. Herrn Kassahun Ayele Tesemma
Boothstraße 20a – 12207 Berlin
Fax: (030) 772 06 24
E-Mail: Emb.ethiopia@t-online.de

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fußball-EM: Eine Halbzeitbilanz

Spätestens seit dem Gruppensieg der deutschen Nationalelf wechselte die Stimmung im Lande von Skepsis zu Optimismus. Ausgedrückt in Zahlen: Vor dem Start des Turniers trauten gerade mal sieben Prozent der Mannschaft den Titelgewinn zu, nach drei Partien stieg dieser Wert auf 36 Prozent. Entsprechend wuchs auch das Interesse an den TV-Übertragungen.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »