Unvergessen

Jutta Klebon ist tot. Ohne Vorwarnung hat sie eine heimtückische Krankheit mitten aus dem Leben gerissen. Am 17. November starb Jutta nach kurzem Krankenhausaufenthalt. Sie wurde nur 53 Jahre alt.


Jutta gehörte zu den Menschen, für die Gewerkschaftsarbeit Lebensinhalt ist. Sie hat sich bis zuletzt aufgerieben in der Arbeit und besonders in den Tarifrunden – ob bei den Auseinandersetzungen der Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen, im öffentlich-rechtlichen oder privaten Rundfunk, bei Verlagsangestellten oder in der Druckindustrie. Sie kannte das Gefühl nur zu gut, in heißen Phasen allein Verantwortung als „Hauptamtliche“ zu tragen, über die Maßen gefordert zu sein. Aber sie wusste auch, dass sie sich auf „ihre“ Ehrenamtlichen und auf die Mitglieder verlassen konnte.
Selbst nach fast 20 Jahren Arbeit als Gewerkschaftssekretärin merkte man, dass Jutta der betriebliche Alltag nicht fremd war. Schon vorher in Hamm hatte sie ihre Frau gestanden: als Schriftsetzerin, Vertrauensfrau, Betriebsratsvorsitzende, Kollegin. 1992 wurde sie eine der ersten hauptamtlichen Gewerkschaftssekretärinnen – gewählt vom Landesvorstand der damaligen IG Medien. Mit ver.di-Gründung übernahm sie die Verantwortung für den Medienbereich und die Medienpolitik im Fachbereich 8 und setzte ihre gewerkschaftliche Arbeit fort.
Juttas Tod hinterlässt Trauer, Betroffenheit und den Wunsch, ihr danken zu können: für den Einsatz bis zum Gehtnichtmehr, für all die Ideen, für ihre menschliche Wärme.

ise

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Neue Perspektiven für Klimajournalismus

Besondere Zeiten brauchen einen besonderen Journalismus – ein Motto, dass das im Juli gelaunchte deutschsprachige Medienprojekt „Neue Zukunft“ nicht aus werbestrategischen Gründen ausgegeben hat. Die Klimakrise und die Klimagerechtigkeitsbewegung erhalten in vielen Medien der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ihrer Meinung nach nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade Gerechtigkeitsfragen erhöhen den Handlungsdruck im Zusammenhang mit den Folgen menschlichen Raubbaus an Ressourcen und Umwelt.
mehr »

Klimaleugnung in den Medien

Rechtspopulistische Bewegungen machen weltweit mobil gegen den Klimaschutz. Sie zeigen sich „skeptisch“ gegenüber dem Klimawandel und lehnen klima- und energiepolitische Maßnahmen ab. Ein Widerspruch: Obgleich „Klimaskepsis“ und die Leugnung des menschengemachten Klimawandels vielfach zentrale Positionen der politischen Rechten markieren, existieren auch gegenläufige Tendenzen in Bezug auf Umwelt- und Naturschutz. Denn auch Rechte waren stets in Umweltbewegungen zugegen. Das hat Tradition.
mehr »