Berliner Verlag: 90 Kündigungen ausgesprochen

Die erwartete Entlassungswelle im Berliner Verlag rollt an. Der Betriebsrat hat am 15. Februar mehr als 90 beabsichtigten Kündigungen widersprochen, hieß es in einem aktuellen Info. Der Betriebsrat habe von den Geschäftsführern die Anhörung für die beabsichtigte Kündigung von 34 Kolleginnen und Kollegen des Berliner Kuriers, 53 Kolleginnen und Kollegen des Berliner Verlages (Berliner Zeitung) und sechs Kollegen der Redaktionsgemeinschaft 2 erhalten.

„Wir reden insgesamt von über 90 Anhörungen zur Kündigung. Zuletzt hatte die Geschäftsführung die Zahl der noch Beschäftigten mit 161 angegeben”, erklärt Betriebsratsvorsitzende Renate Gensch. Die eine oder der andere Gekündigte könne zwar noch mit einer Weiterbeschäftigung im neuen Haus rechnen. Denn im Gegensatz zur Geschäftsführung geht die Interessenvertretung nicht davon aus, dass bereits alle Stellen in der Newsroom-Gesellschaft besetzt sind; es fänden immer noch Bewerbungsgespräche statt. Für die übergroße Mehrheit der Beschäftigten werde es allerdings bei der Kündigung bleiben, rechnet der Betriebsrat.

Mitte Januar unterzeichnete Sozialvereinbarungen für die Redaktionen der Berliner Zeitung und des Berliner Kuriers sehen neben Abfindungsregelungen auch den Übergang in eine Transfergesellschaft vor. Darüber hinaus wurde auch eine zwischen neun DuMont-Gesellschaften am Berliner Standort und den Gewerkschaften ver.di, DJV und JVBB ausgehandelte Sozialtarifvereinbarung endgültig ausformuliert. Zudem sind jetzt in der Einigungsstelle Regelungen für die 16 vom Stellenabbau betroffenen Beschäftigten von DuMont Systems gefunden worden. Mehr über den Umbau bei DuMont in Berlin und Köln auf M Online.

 

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Faktenbasiert, aufklärend, machtkritisch

Der Journalist Georg Restle ist seit 2012 Leiter und Moderator des Politmagazins Monitor in der ARD. Der studierte Jurist tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein. Mit M sprach er über Fakenews, Fehlerkultur und journalistische Resilienz.
mehr »

Medienkompetenz live und vor Ort

Daß Medienkompetenz nicht nur digital, sondern auch im real life vermittelt werden kann  zeigt ein Projekt aus Berlin. Durch aktive Medienarbeit möchte das Meko Neukölln Kinder und Jugendliche darin stärken, ihre Stimme zu erheben, sich einzubringen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, sich selbst auszudrücken und ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen.
mehr »

Erziehung zur digitalen Mündigkeit

Wie kann man Kinder und Jugendliche bei der Social-Media-Nutzung vor Gefahren wie Cybergrooming oder -mobbing schützen, ohne ihnen Teilhabe- und Befähigungschancen in der digitalen Welt zu verbauen? Die aktuelle Debatte wird hitzig geführt. Antworten reichen von einem Verbot für Tiktok, Instagram und Co für unter 16-Jährige bis hin zur Stärkung von „digitaler Mündigkeit“ der User und rechtlicher Regulierung der Anbieter.
mehr »