LiMA – Medien neu denken und neu Gedachtes ausprobieren
In diesem Jahr heißt das Zauberwort „Schnittstellen“, zu englisch „interfaces“. Die Linke Akademie für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit und Medienkompetenz – kurz LiMA – findet zum neunten Mal statt. Erstmals in den Häusern der Technischen Universität Berlin und der Universität der Künste, also zentral, mittendrin, anregend.
Seit die LiMA auf Erfolgskurs ist, neigen die Veranstalter ein wenig dazu, den Zahlen die größte Beweiskraft zu unterstellen: Über 200 Podiumsdiskussionen, Werkstätten, Workshops, Kurse, Trainings, mehr als 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und über 100 Dozentinnen und Dozentinnen sollen es werden. Der Stolz und die Freude über diese beachtliche Vorab-Bilanz lässt sich verstehen, wenn man sich an die erste Medienakademie im Jahr 2002 erinnert, zu der gerade mal zwölf Menschen kamen. Das gleicht schon fast einer Tellerwäscher-Geschichte, wenn bei einem aufklärerischen Projekt wie diesem ein solcher Vergleich gestattet ist.
Der Titel LiMA ist immer Programm – so auch in diesem Jahr. Er baut auf die These, dass nur an Schnittstellen echter Dialog entsteht, nur Schnittstellen es vermögen, das vermeintlich Gegensätzliche zu verbinden und echte Lösungen hervorzubringen. Als Arbeitsgrundlage ist das tauglich.
In gewisser Weise ist die LiMA von Beginn an selbst eine Schnittstelle – versucht sie doch Medienschaffende, die sich in dieser Gesellschaft im großen und weiten Sinn links verorten, zu vernetzen und zugleich die analoge mit der digitalen Welt zu verbinden. Das Miteinander des Verschiedenen kann auf dem Kongress und zwischen den Kongressen auf den zahlreichen regionalen Veranstaltungen der LiMA geübt werden. Das Internet hat dabei eine besondere Rolle inne: Nicht nur, weil es dem Begriff Kollaboration nach und nach seine negative Bedeutung stiehlt, indem es als Plattform die Kollaboration zur Handlungsmaxime erhebt. Sondern auch, weil es als freier Raum der Meinungs- und Willensbildung Möglichkeiten eröffnet, Medien neu zu denken und neu Gedachtes auszuprobieren.
Betrachtet man die LiMA als Gesamtkonferenz, entwickelten sich in den letzten Jahren große Subkonferenzen dazu: LiMAcampus, LiMAdigital und LiMAunioncamp. Alle drei sind Angebote zum Diskutieren, Lernen, Vernetzen.
Das unioncamp bietet zum dritten Mal aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern die Möglichkeit, in Workshops, Seminaren und Werkstätten zu lernen, wie man sich vernetzt, moderne Medien für Gewerkschaftsarbeit nutzt und gewerkschaftliches Engagement qualifiziert. ver.di und die Mitgliederzeitungen „ver.di PUBLIK“ und „M – Menschen Machen Medien“ sind wieder Partner der LiMA.