Wieder einmal hat sich gezeigt, dass politischer und gesellschaftlicher Druck auf Regierungen und Behörden Positives bewirken kann: Die beiden inhaftierten Journalisten, für die sich die dju in ver.di gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zuletzt eingesetzt hatte, sind freigelassen worden. Edmund Wan aus Hongkong und Younis Abdelsalam aus dem Jemen wurden beide aus der Haft entlassen.
Der Internetradiomoderator „Giggs“ Edmund Wan aus Hongkong, der wegen Aufwiegelung und Geldwäsche zu 32 Monaten Haft verurteilt worden war, ist frei. Er war inhaftiert worden, weil er in seinen Radioprogrammen die Regierungen in Hongkong und Peking kritisiert und eine Spendenaktion für junge Menschen aus Hongkong, die inzwischen in Taiwan im Exil leben, ausgerichtet hatte. Dafür wurde er wegen „Handlung mit aufwieglerischer Absicht“ und „Geldwäsche“ für schuldig befinden, bevor er jetzt endlich das Gefängnis verlassen konnte.
Am 7. Dezember wurde auch der jemenitische Journalist Younis Abdelsalam von den De-facto-Behörden der Huthi aus der Haft entlassen. Er war seit dem 4. August 2021 in Sanaa willkürlich gefangengehalten worden, nachdem er Kritik an den Behörden geübt hatte. Nach seiner Festnahme war er mehrere Wochen lang „verschwunden“ und dann unter isolierten Bedingungen in Einzelhaft und ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten worden. Er hatte während seiner Inhaftierung keinen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung. Die ganzen Monate wurde er weder vor Gericht gestellt noch angeklagt.