Rassismuskritischer Sprachgebrauch

Es sind nicht nur Polizeimeldungen, in denen oft rassistische Formulierungen verwendet werden. Sie sind nicht immer sofort zu erkennen und werden von Journalisten im alltäglichen Arbeitsstress oft ohne Nachdenken übernommen.
Sprache schafft Wirklichkeit: Leitfaden für einen rassismuskritischen Schreibgebrauch – Handreichungen für Journalistinnen” Hrsg: Antidiskriminierungs-Büro Köln (ADB) und „Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.” Köln, 52 Seiten. Bestellung gegen Porto oder eine freiwillige Spende: Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., Berliner Str. 97–99, 51063 Köln. Tel. 0221 / 96 47 63 00 oder Download unter: www.oegg.de

Auch bei eigenen Texten unterlaufen den Autoren allzu leicht „Nachlässigkeiten”. Darauf macht eine Arbeitsbroschüre aufmerksam, die jetzt das Antidiskriminierungs-Büro Köln und „Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.” herausgebracht haben. Wissenschaftler arbeiten unter anderem die Diskussion über das „N-Wort” und die Berichterstattung über die NSU-Morde auf. Weitere Themen sind die Berichterstattung über „Muslim/innen oder solche, die dazu gemacht werden” und „Aspekte des Antiziganismus”.
Nachlässigen Sprachgebrauch wird diese Broschüre nicht verhindern. Die Aufmerksamkeit von Journalistinnen und Journalisten, JournalistInnen und Journalist/innen schärfen kann sie allemal.
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Sicher ist sicher: Eigene Adressen sperren

Journalist*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ziel rechter Angriffe geworden. Die Zahl tätlicher Übergriffe erreichte 2024 einen Rekordwert, so eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig. Die Autoren benennen die extreme Rechte als strukturell größte Bedrohung für die Pressefreiheit. Einschüchterungen oder sogar körperliche Übergriffe geschehen mitunter direkt an der eigenen Haustür. Den damit verbundenen Eingriff in das Privatleben empfinden Betroffene als besonders belastend.
mehr »

Rechtes Rauschen im Blätterwald

Ob Neuerscheinungen, Zusammenlegungen, Relaunches oder altgediente rechte Verlage: Was die Periodika der Neuen Rechten, ihrer Parteien, Organisationen oder auch einflussreicher kleinerer Kreise anbetrifft, lässt sich gerade angesichts des rechtspopulistischen Aufschwungs der letzten etwa 20 Jahre viel Bewegung ausmachen.
mehr »

VG Wort ändert Verteilungsplan

Die Mitgliederversammlung der VG Wort hat in ihrer Mai-Sitzung eine Reform des METIS-Systems mit der erforderlichen Mehrheit in allen Berufsgruppen beschlossen. Sie führt zu wichtigen Änderungen im Verteilungsplan der VG Wort. Vertreter der dju in ver.di haben das vorliegende Papier in Teilen kritisiert und versucht, es noch mit Änderungsanträgen zu beeinflussen – ohne Erfolg.
mehr »

Kampf um kritisches Profil: 80 Jahre FR

Gegründet 1945 von kommunistischen, sozialdemokratischen und katholischen Antifaschist*innen steigt die Frankfurter Rundschau (FR) in den 1960er Jahren zur prägenden linken Tageszeitung in der Bundesrepublik auf. Ihre Geschichten und Recherchen beeinflussen sogar die Regierungspolitik. Wie es später zu einer massiven Abwärtsspirale kam und mit welcher Hilfe sie aufgehalten wurde, zeichnet ein neues Buch von Claus-Jürgen Göpfert nach.
mehr »