Um skurrile und individuelle Formen der Anpassung geht es in einer Ausstellung im Museum Berlin-Reinickendorf. Anna Scherbyna und Uliana Bychenkova, Trägerinnen des Dieter-Ruckhaberle-Förderpreises 2022/23, sowie weitere Künstler*innen aus der Ukraine setzen sich kreativ mit ihrer „displaced home situation“ auseinander. Unter dem Motto: „Wie können wir Salz in Zucker verwandeln?“ lassen sie Besucher an „wundersamen Transformationen“ in Bildern, Texten und Tönen teilhaben.
Die Preisträgerinnen leben seit März 2022 in Deutschland. Sie fungieren zugleich als Ausstellungskuratorinnen. Ihre Situation und die von Künstlerkolleg*innen derart produktiv zu machen, hat ihnen das Dieter-Ruckhaberle-Förderstipendium in den vergangenen Monaten ermöglicht. Die jungen Künstlerinnen konnten sich zwei Monate auf dem Künstlerhof Frohnau im Norden Berlins aufhalten und die Ausstellung vorbereiten. Anna Scherbyna und Uliana Bychenkova zeigen eigene Arbeiten sowie die von weiteren fünf Kolleginnen und einem Kollegen: Kateryna Aliinyk, Kateryna Berlova, Nastia Hrychkovska, Olexandr Jeltsyn, Valentina Petrova und Maya Schweizer. Allen ging es darum, die Sicht der Dauerausstellung am kommunalen Reinickendorfer Museumsstandort aufzunehmen und kreativ zu brechen: Mit ihrer eigenen Verlust-Erfahrung blicken die Künstler*innen auf den hier vertretenen Begriff von „Heimat“ und kulturellem Erbe. Sie erweitern die Ausstellung im Museumshof und der GalerieEtage mit Sound- und Videoinstallationen, Texten, Fotos und Skulpturen.
Die kreative Transformation von Salz in Zucker wird bis zum 13. August im Museum Reinickendorf gezeigt (Mo. – Fr. 9 bis 17 Uhr, Eintritt frei).
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