Die Madsack-Mediengruppe mit Sitz in Hannover, Eignerin zahlreicher regionaler Zeitungsverlage und Besitzerin des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat eine weitere Übernahme bekanntgegeben. Ab Anfang 2026 soll auch die Nordwest-Mediengruppe in Oldenburg in den Madsack-Konzern integriert werden. Die dju in ver.di befürchtet Verlust von Pressevielfalt und Arbeitsplätzen.
Zeitungstitel wie die Nordwestzeitung, Anzeiger für das Harlinger Land und Emdener Zeitung sowie zahlreiche Wochenblätter, Druckerei und weiteren Verlagsgeschäftsbereiche sollen zu Madsack wechseln. Die beteiligten Unternehmen kündigten die Schaffung von Synergien an. Der Verkauf der Nordwest-Mediengruppe steht noch unter einem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden.
„Wer Synergien sagt, meint sehr schnell Personalabbau beim übernommenen Verlag. Auch in Oldenburg werden Kolleginnen und Kollegen in Verlag und Redaktionen einer ungewissen Zukunft im kommenden Jahr entgegensehen. Klar ist, die Übernahme der Zeitungen durch Madsack wird weniger Pressevielfalt im Westen Niedersachsens bedeuten. Unsere bitteren Erfahrungen nach solchen Bündelungen in Zeitungskonzernen zeigen, dass nicht vehement in Qualität der lokalen und regionalen journalistischen Angebote in Print und Digitalmedien investiert wird. Deshalb sind Zeitungskäufe kein gutes Vorzeichen für die Mediennutzenden im westlichen Niedersachsen“, befürchtet Peter Freitag als dju-Co-Vorsitzender.
Den Kolleg*innen der Zeitungen in Oldenburg und Emden bietet ver.di an, sich mit den Gewerkschaftssekretär*innen vor Ort über ihre Rechte und Reaktionen auf diese Übernahmeankündigung in Verbindung zu setzen.
