Am 27. Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der dju in ver.di und dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) begonnen. Die dju in ver.di fordert zwölf Prozent mehr für Gehälter und Honorare. Außerdem will sie den Einsatz von Systemen generativer Künstlicher Intelligenz (KI) regeln, „die zur stärkeren Autonomie der Zeitungsjournalistinnen und -journalisten beim Einsatz der Instrumente, mehr Mitbestimmung beim KI-Einsatz und Beteiligung an den zu erwartenden Effizienzerlösen führen sollen“.
„Nach mehreren für Zeitungsjournalistinnen und -journalisten nachteiligen Tarifabschlüssen muss der eingetretene Reallohnverlust ausgeglichen werden, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Mit zwölf Prozent könne der Anschluss an die allgemeine Tarifentwicklung wieder hergestellt werden.
Neben dem zu füllenden Loch beim Einkommen gebe es weitere drängende Themen in den Redaktionen. Dazu gehöre die immens gestiegene Arbeitsbelastung nach stetigem Personalabbau und die Sorgen um die journalistische Zukunft, wenn KI intransparent Einzug hält in die Publikationen. „KI-Systeme bieten einige Vorteile für die journalistische Arbeit, aber nur, wenn die Kolleginnen und Kollegen auch mitentscheiden können, wo die Grenzen für maschinell generierte Zeitungsinhalte zu setzen sind“, so von Fintel.
BDZV will längere Laufzeit
Der BDZV hat Gegenforderungen zu Veränderungen an der Berufsjahresstaffel und im Freien-Tarifvertrag angekündigt. Er habe die aber noch nicht konkretisiert. Außerdem will der BDZV eine Einigung auf Tariferhöhungen von einer langen Laufzeit des Abschlusses abhängig machen. Für einen nächsten Verhandlungstermin wurde ein konkretes Angebot in Aussicht gestellt. Allerdings konnte mit dem Verband noch kein Termin für die zweite Verhandlungsrunde vereinbart werden.