In Deutschland wurden mittlerweile einige Studiengänge für Interkulturelle Kommunikation eingerichtet, die – wie in München – aus kultur- oder sprachwissenschaftlichen Instituten hervorgingen. Ansätze der Curriculumentwicklung gibt es auch für technische und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge, in denen interkulturelle Kommunikation als Fach zuerst angeboten wurde – etwa an den Technischen Universitäten in Chemnitz oder München.
Nur wenige Journalistenausbildungsstätten haben interkulturelle Kompetenz als Qualifikationsziel im Curriculum verankert, z.B. die Fachhochschulen in Bremen und Hannover. Petra Werner, an der FH Hannover zuständige Professorin für Gendertraining, interkulturelle und internationale Kommunikation, erklärt, durch dieses Pflichtmodul sollten die Studierenden „zum Arbeiten in internationalen Zusammenhängen befähigt werden“. Sie reagierten „durchwachsen“. Die Medienbetriebe, mit denen die FH kooperiere, urteilten durchweg positiv.
Als fakultatives Angebot gibt es interkulturelles Kommunikationstraining inzwischen in einigen Instituten, z.B. auch in Dortmund. Der Dortmunder Journalistikprofessor Claus Eurich hält Toleranz, interkulturelles Denken und Handeln für sehr wichtig, die Integration interkultureller Kompetenzvermittlung im Rahmen der kognitiv angelegten universitären Lehrformen sei aber schwierig.
Die im Artikel zitierten Journalistinnen und Wissenschaftler referierten im Sommersemester am Dortmunder Institut für Journalistik im Rahmen des Seminars „Journalismus in der Einwanderungsgesellschaft“, das mit finanzieller Unterstützung des „Ex-Vereins“ ehemaliger Absolventen veranstaltet wurde.
B.R.