Neue Rechercheplattform unterstützt Journalisten

Prototypen werden bei Deutscher Welle und dpa erprobt

Eine neuartige Rechercheplattform soll Redakteure dabei unterstützen, der riesigen Datenmengen Herr zu werden und sich schnell einen umfassenden Überblick zu einem Thema zu verschaffen.

Das Forschungsinstitut in St. Augustin arbeitet in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt »News-Stream 3.0« gemeinsam mit der Neofonie GmbH, der Deutschen Welle sowie der Deutschen Presseagentur dpa an neuartigen Analysewerkzeugen für Journalisten. „Unser Ziel ist eine Rechercheplattform, die auch heterogene, multimediale Datenströme schnell und effizient semantisch analysiert, bündelt und als kompakten Überblick einheitlich aufbereitet«, erklärt Dr. Daniel Stein vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. Das neue Analyseverfahren kann unterschiedlichste Formate wie Textnachrichten, Videos oder Audiodateien sekundenschnell scannen. „Wir integrieren dabei vorhandene Ansätze und produktreife Lösungen und fusionieren diese Technologien zu neuen Tools«, so Stein. Mit Hilfe der Technologie sollen sich Journalisten und Redakteure künftig schnell einen Überblick zu einem Thema verschaffen und die Rechercheergebnisse in „news cases” dokumentieren können. Dabei werden die Inhalte laufend aktualisiert, so dass der Nutzer jederzeit auf dem neuesten Wissensstand ist.

Seit Kurzem erproben Mitarbeiter der Deutschen Welle und der dpa erste Prototypen in ihrer täglichen Arbeit. „Dieses Anwenderfeedback ist für uns ein zentrales Instrument, um die Plattform schon während der Entwicklungsphase weiter zu verbessern und an den Anforderungen der späteren Nutzer auszurichten”, so Stein.

Mehr Informationen

www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/Juli/neue-rechercheplattform-unterstuetzt-journalisten.html

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »