Nach mehrmonatigen Tarifverhandlungen mit dem Deutschlandradio hat ver.di am Mittwochabend zusammen mit dem DJV ein Tarifergebnis erreicht: Acht Prozent mehr Geld, zusätzliche Einmalzahlungen und sozial gestaffelt höheres Urlaubsgeld. Das Ergebnis gilt für die etwa 1.400 sowohl angestellten als auch arbeitnehmerähnlichen, freien Medienschaffenden des in Köln und Berlin ansässigen deutschlandweiten öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders.
„Eine relativ starke Tariferhöhung um acht Prozent und mehrere zusätzliche materielle Verbesserungen lassen das Tarifergebnis im Verhältnis zu anderen Sendern in der ARD und dem ZDF vergleichbar stark ausfallen. Die besonderen Bedingungen des bundesweit aufgestellten Deutschlandradios mit seinen Informations-, Politik-, Kultur- und Bildungsangeboten in Radio- und Onlineformaten haben die Verhandlungen zwar in die Länge gezogen.
Nun erhalten die Kolleginnen und Kollegen aber endlich auch die finanzielle Anerkennung für ihre Leistungen für die gesamte Bevölkerung, die sich in Zeiten multipler Krisen auf Inhalte und Aktualität der Radiobeiträge, also die Arbeit der Freien und angestellten Radiomacherinnen und -macher verlassen können“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Neben einer Erhöhung der Honorare und Gehälter um acht Prozent zum Januar 2026, beinhaltet das Verhandlungsergebnis auch die bereits im Mai dieses Jahres geltende und sozial gestaffelte Erhöhung des Urlaubsgeldes um 30 bis 41 Prozent, ausgenommen davon sind Führungskräfte. Dazu erhalten Angestellte Einmalzahlungen in zwei Stufen in Gesamthöhe von 3.800 Euro und für Auszubildende, Trainees und Volontär*innen von 1.900 Euro sowie für Freie in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Laufzeit des Tarifabschlusses dauert von April 2024 bis Dezember 2026. Neben weiteren einzelnen Verbesserungen gibt es für Angestellte einmalig in diesem Jahr noch einen zusätzlichen freien Tag.
Das Tarifergebnis wird nun in den Gremien der Tarifparteien beraten. Bestandteil der Einigung sind auch weitere Verhandlungen zur Vergütungsstruktur für Angestellte und zum verbesserten Beschäftigungsschutz für Freie, der von den Gewerkschaften angesichts anstehender Programmreformen gefordert wird.