50 Jahre Dokfilm

Studie belegt Akzeptanz des Leipziger Festivals

Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK geht mit kräftigem Rückenwind in seine 50. Ausgabe: Durchweg gut bis sehr gut bewerten einheimische wie internationale Kino- und Fachbesucher das Festival.

Das ergab eine umfangreiche mehrstufige Besucher- und Imagestudie, die Medienwissenschaftler und empirische Medienforscher der Universität Leipzig mit ihren Studenten im Sommer und Herbst 2006 durchführten. Das Team um die Professoren Hans-Jörg Stiehler und Rüdiger Steinmetz hatte zehn Jahre nach der ersten Studie u.a. nach dem Bekanntheitsgrad, der Besucherstruktur sowie der Integration des Fachpublikums gefragt*.
„Wir sind überrascht und hoch erfreut über die hohe Akzeptanz und Beliebtheit unseres Festivals“, so Festivaldirektor Claas Danielsen. Dies zeige, dass der eingeschlagene Weg richtig sei. Wie die Studie belegt, erreicht das wohl älteste Dokfilmfestival der Welt ein kulturell interessiertes, überdurchschnittlich gebildetes Publikum, das im Durchschnitt 33 Jahre alt ist, und das Festival insgesamt „gut“ und besser findet. Die Innovationen der letzten drei Jahre (z.B. „DOK Summit“-Podiumsdiskussionen, DOK Markt Digital) werden gut angenommen, und auch das teils umstrittene neue Logo findet überwiegend Akzeptanz. Erkennbar zugenommen hat das Interesse am Animationsteil des Festivals, aber der Interessenschwerpunkt aller Besucher liegt weiter auf dem Dokumentarfilm. Als verbesserungswürdig wurde von den Befragten die Internetpräsenz der DOK befunden und die Macher reagierten schnell: Noch im Juli ging der Relaunch der Website online und bietet jetzt ein informatives, überschaubares Angebot. (www.dok-leipzig.de). Das Budgetkorsett bleibt auch bei der DOK-Jubiläumsausgabe eng geschnürt. Doch Danielsen bleibt optimistisch, bescheinigt die Studie doch auch die große Bedeutung des Festivals für das Image der Stadt Leipzig. Das Programm soll schlanker, aber hochkarätig werden: „Neben den Wettbewerben zeigen wir eine Filmretrospektive über die offizielle und inoffizielle Geschichte des Festivals“, kündigte Danielsen an. Auch der mit 1.500 Euro dotierte ver.di-Preis, den eine ehrenamtliche Jury von Gewerkschaftern vergibt, hat mittlerweile Tradition: Er wird zum 16. Mal verliehen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

Mediatheken löschen ihre Inhalte

In Zeiten von Video-on-demand, Streaming und Mediatheken haben sich Sehgewohnheiten verändert. Zuschauer*innen  gucken wie selbstverständlich Filme, Serien, Dokus oder Nachrichten online. Private und öffentlich-rechtliche Fernsehsender pflegen daher inzwischen umfangreiche Mediatheken. Sendung verpasst? In den Online-Videotheken der TV-Anstalten gibt es nahezu alle Medieninhalte, um sie zu einem passenden Zeitpunkt anzuschauen, anzuhören oder nachzulesen. Irgendwann werden sie dann aber gelöscht.
mehr »

Neues vom Deutschlandfunk

Auch beim Deutschlandfunk wird an einer Programmreform gearbeitet. Es gehe etwa darum, „vertiefte Information und Hintergrund“ weiter auszubauen sowie „Radio und digitale Produkte zusammen zu denken“, erklärte ein Sprecher des Deutschlandradios auf Nachfrage. Damit wolle man auch „auf veränderte Hörgewohnheiten“ reagieren.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »