Unzulässige Werbung

Regionalzeitung sendet im Offenen Kanal Kassel

Unter dem Titel „Alszus – Das Redaktionsmagazin“ kommt die Regionalzeitung Hessisch / Niedersächsische Allgemeine (HNA) seit Mitte Februar auch per Bildschirm zum „Leser“. Ausgestrahlt werden die 15 Minuten jeden Wochentag 17.45 Uhr vom Offenen Kanal (OK) in Kassel.

Ver.di kritisiert die Zulassung diesen Magazins. In einem Schreiben an die für die zuständige Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) weist ver.di darauf hin, dass es sich bei dem ausgestrahlten Programm nicht um Beiträge im Sinne der Regelungen zu den Offenen Kanälen handele. Das in der Redaktion der HNA produzierte Magazin sei aber offenbar ein Programm des Dierichs-Verlags aus der Ippen-Gruppe, in dem die HNA erscheint. Auch wenn die Anmeldung des Programms durch die Privatperson Horst Seidenfaden, HNA-Chefredakteur, erfolgt sei, lasse die HNA selbst kaum Zweifel an ihrer Urheberschaft und werbe für „Alszus“ mit dem Hinweis, „Redakteure der HNA berichten, was in der Zeitung von morgen stehen wird.“ Werbung aber sei im Offenen Kanal nicht zulässig. „Für uns ist völlig unverständlich, weshalb ein Unternehmen wie die Ippen-Gruppe mit erheblicher Meinungsmacht auf dem nordhessischen Zeitungsmarkt auf dem Umweg über einen Offenen Kanal Zugang zum Fernsehmarkt erhält,“ sagt Manfred Moos vom ver.di-Fachbereich Medien. Die LPR verlangte im Ergebnis ihrer April-Sitzung, vorerst die Sendung so zu gestalten, dass der Eindruck einer „HNA-Sendung“ nicht mehr entstehe.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Unsicherheit in der Medienlandschaft

Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf die Medienbranche wurden auch bei des diesjährigen Münchner Medientagen intensiv diskutiert. Besonders groß sind die Herausforderungen für Online-Redaktionen. Im Zentrum der Veranstaltung  mit 5000 Besucher*innen, mehr als 350 Referent*innen aus Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, stand allerdings die Frage, wie Tech-Konzerne reguliert werden sollten.
mehr »

Für faire Arbeit bei Filmfestivals

„Wir müssen uns noch besser vernetzen und voneinander lernen!“, war die einhellige Meinung bei der Veranstaltung der ver.di-AG Festivalarbeit im Rahmen des  Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm. Die AG hatte zu einer Diskussionsrunde mit dem Titel Labour Conditions for Festival Workers: Roundtable & Fair Festival Award Launch eingeladen. Zu Gast waren internationale Teilnehmer*innen. Die Veranstaltung war auch der Startschuss zur ersten Umfragerunde des 4. Fair Festival Awards.
mehr »

Ver.di fordert Big-Tech-Regulierung

Durch die problematische Verquickung von politischer, medialer und ökonomischer Macht sind die dominierenden Online-Plattformen längst nicht mehr neutrale Mittler diverser Inhalte, sondern werden selbst zum kuratierenden Medium. Der Raum für Machtmissbrauch in Form politischer Einflussnahme oder Desinformation ist immens. Um die Resilienz unserer Demokratie vor einer autoritären Übernahme zu stärken, besteht akuter Handlungsbedarf.
mehr »

DOK Leipzig: Weniger Barrierefreiheit

Statt 41 barrierefreien Veranstaltungen kann DOK Leipzig (27. Oktober bis 2. November) in diesem Jahr nur sechs anbieten. Ursache ist die Kürzung einer Förderung für Inklusion im Kulturbereich im sächsischen Doppelhaushalt 2025/26. Wie läuft Inklusion im Kulturbereich zu Zeiten knapper öffentlicher Mittel? Und was heißt das für die Redakteur*innen und Dienstleister, die barrierefreie Fassungen erstellen?
mehr »