Unzulässige Werbung

Regionalzeitung sendet im Offenen Kanal Kassel

Unter dem Titel „Alszus – Das Redaktionsmagazin“ kommt die Regionalzeitung Hessisch / Niedersächsische Allgemeine (HNA) seit Mitte Februar auch per Bildschirm zum „Leser“. Ausgestrahlt werden die 15 Minuten jeden Wochentag 17.45 Uhr vom Offenen Kanal (OK) in Kassel.

Ver.di kritisiert die Zulassung diesen Magazins. In einem Schreiben an die für die zuständige Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) weist ver.di darauf hin, dass es sich bei dem ausgestrahlten Programm nicht um Beiträge im Sinne der Regelungen zu den Offenen Kanälen handele. Das in der Redaktion der HNA produzierte Magazin sei aber offenbar ein Programm des Dierichs-Verlags aus der Ippen-Gruppe, in dem die HNA erscheint. Auch wenn die Anmeldung des Programms durch die Privatperson Horst Seidenfaden, HNA-Chefredakteur, erfolgt sei, lasse die HNA selbst kaum Zweifel an ihrer Urheberschaft und werbe für „Alszus“ mit dem Hinweis, „Redakteure der HNA berichten, was in der Zeitung von morgen stehen wird.“ Werbung aber sei im Offenen Kanal nicht zulässig. „Für uns ist völlig unverständlich, weshalb ein Unternehmen wie die Ippen-Gruppe mit erheblicher Meinungsmacht auf dem nordhessischen Zeitungsmarkt auf dem Umweg über einen Offenen Kanal Zugang zum Fernsehmarkt erhält,“ sagt Manfred Moos vom ver.di-Fachbereich Medien. Die LPR verlangte im Ergebnis ihrer April-Sitzung, vorerst die Sendung so zu gestalten, dass der Eindruck einer „HNA-Sendung“ nicht mehr entstehe.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Reformstaatsvertrag: Zweifel am Zeitplan

Der Medienrechtler Dieter Dörr bezweifelt, dass es den Bundesländern gelingt, sich gemäß ihrer Planungen bis Ende Oktober auf einen Reformstaatsvertrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verständigen. Er halte „diesen Zeitplan, um es vorsichtig auszudrücken, für ausgesprochen optimistisch“, sagte Dörr auf M-Anfrage. Nach dem bisherigen Fahrplan sollte der Reformstaatsvertrag dann bei der Ministerpräsidentenkonferenz im Dezember 2024 unterzeichnet werden.
mehr »

Reform oder Abrissbirne im Hörfunk

Die Hängepartie um Finanzierung und Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) geht weiter. Nach wie vor sträuben sich ein halbes Dutzend Ministerpräsidenten, der Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für eine Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro zu folgen. Bis Oktober wollen die Länder einen Reformstaatsvertrag vorlegen, um künftig über Sparmaßnahmen Beitragsstabilität zu erreichen. Einzelne ARD-Sender streichen bereits jetzt schon ihre Hörfunkprogramme zusammen.
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »