Die Medienunternehmen haben 2022 weniger Werbegeld eingenommen als 2021, und auch für 2023 sind die Aussichten eher trübe. Bei den Zeitungen setzt sich der Abschied von gedruckten Ausgaben fort, auch die Zeitschriftenverlage sehen sich durch wirtschaftliche Umstände bedroht. Die Buchbranche konnte die Verkaufsumsätze zwar steigern, muss aber eine schrumpfende Käuferzahl hinnehmen. Beim „Bewegtbild“ scheint der Höhepunkt überschritten zu sein. Ein Indiz: Der Sender Sky stellt die Produktion von „Content“ ein.
ProSiebenSat.1 muss deutliche Verluste hinnehmen, hat die Dividende gekürzt und will massiv Stellen streichen. Bertelsmann hingegen ist im ersten Quartal 2023 – trotz Minus bei der RTL-Gruppe – gewachsen. Bei Axel Springer steht für die deutschen „Medienmarken“ ebenfalls Personalabbau an, obwohl die aktuellen Geschäftszahlen gut sind. ARD und ZDF konnten ihre Beitragseinnahmen leicht steigern und sehen sich einem Kesseltreiben durch Politik und Medien ausgesetzt. Bei Burda ist der Umsatz leicht gesunken, man blickt aber optimistisch in die Zukunft.
Zwischen April und Ende Juni 2023 sind mindestens 35 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Bedeutsam waren die Verkäufe der Springer Fachmedien München, der MG Medien Gruppe und von Bertelsmanns Majorel-Anteil. Der Nomos-Verlag hat gleich drei Firmen übernommen, der Schwäbische Verlag zwei, und bei den evangelischen und katholischen Medien gab es Zusammenschlüsse.
Hier die ausführlichen Berichte: