SCHWERIN/ROSTOCK. Als fundamentalen Angriff auf Vielfalt und Qualität der regionalen Presse kritisiert ver.di die Pläne zur Bildung einer Gemeinschaftsredaktion zwischen Lübecker Nachrichten und Ostsee-Zeitung mit Sitz in Lübeck.
„Zur weiteren Optimierung der Rendite soll Hunderttausenden Lesern in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein offenbar künftig journalistische Einheitskost vorgesetzt werden,“ so Ernst Heilmann vom ver.di-Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern und warnt: „Von der geplanten gemeinsamen Mantelredaktion bis zur faktischen Fusion beider Titel ist es nur noch ein kleiner Schritt.“
Den Betriebsräten beider Unternehmen war kurzfristig mitgeteilt worden, dass im ersten Halbjahr 2008 die Lübecker Nachrichten und die Ostsee-Zeitung gemeinsame Tochterfirmen gründen wollen. In diese Gemeinschaftsunternehmen sollen alle Redakteure beider Blätter und ein großer Teil der Verlagsmitarbeiter versetzt werden. Das Vorhaben muss noch vom Kartellamt geprüft werden.
Die Teilnehmer des 21. Journalistentages von ver.di verabschiedeten am 24. November eine Resolution, in der sie die Verleger der Region aufrufen, die journalistische Eigenständigkeit der Zeitungen zu erhalten. Sie sehen durch die Pläne das „publizistische Potenzial beider Zeitungen bedroht“.
Kampagne: www.qualitaet-und-vielfalt-sichern.de