Licht und Schatten für Filmschaffende

Bei den Filmschaffenden können ab sofort Zeitkonten eingeführt werden. Ein wichtiger Schritt für viele zu Sicherung der beruflichen Existenz. Ab 2007 und 2008 werden die Gagen um jeweils 1,5 Prozent erhöht.

Das ist der Kern des Tarifergebnisses, welches die Verhandlungskommissionen der Filmschaffenden in ver.di und der Film- und Fernsehproduzenten am 3. Mai in München erzielt haben. Zukünftig werden Mehrarbeit und Arbeitszeiten ab der 41. Wochenstunde (ab 2007 wie bisher ab der 51. Wochenstunde) in ein Zeitkonto gebucht und dienen zur Verlängerung der Beschäftigungszeit.

Mit diesem Abschluss ist die vorrangige ver.di-Forderung nach tarifvertraglichen Zeitkonten erfüllt worden. „Deshalb ist das ein Erfolg. In Zeiten mannigfaltiger Bedrohungen der beruflichen Zukunft von schätzungsweise 10.000 Filmschaffenden in Deutschland, kann damit vor allem der Anspruch auf das ALG I gewahrt werden. Neben der Existenzsicherung vieler Kollegen, wird außerdem die berufsfremde Vermittlung von Filmschaffenden verhindert“, so ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Bei den Gagenerhöhungen konnte sich ver.di dafür nicht gänzlich durchsetzen. Dennoch wird die Gage mit jeweils 1,5 Prozent ab Januar 2007 und 2008 erhöht. ver.di hatte eine Steigerung von insgesamt 10 Prozent innerhalb von drei Jahren gefordert. Zudem mussten die Zuschläge für Mehrarbeit von 35 auf 25 Prozent bzw. von 70 auf 50 Prozent reduziert werden. Für Mehrarbeit von mehr als 14 Stunden wird nun jedoch ein Zuschlag von 100 Prozent eingeführt. Das Verhandlungsergebnis steht noch bis Ende Mai unter dem Zustimmungsvorbehalt der zuständigen Tarifgremien.

Die Verhandlungsergebnisse werden in den bisherigen Tarifvertrag eingearbeitet und gelten dann bereits als Übergangsregelungen ab dem 1. Juni 2005. Dies so lange bis ein Gesamttarifvertrag abgeschlossen wird. Damit soll dann auch das zweite große Ziel, die Filmurheber angemessen an der Nutzung ihrer Werke zu beteiligen, erreicht werden.

wen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Der SWR-Staatsvertrag wird erneuert

Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Rheinland-Platz wollen den Südwestrundfunk künftig (SWR) moderner aufstellen. Dazu legten sie Anfang November einen Entwurf zur Novellierung des SWR-Staatsvertrags vor. Zentrale Änderungen betreffen die Organisationsstrukturen sowie die Aufsichtsgremien des SWR. Rundfunkrat und Verwaltungsrat sollen bei der Mitgliederzahl jeweils um rund 30 Prozent verkleinert werden. Der SWR soll noch stärker auf Regionalität ausgerichtet werden.
mehr »

Die Medienwende nach dem Mauerfall

35 Jahre nach dem Mauerfall bietet die Medienlandschaft im Osten Deutschlands ein zwiespältiges Bild. Nach wie vor verlieren die von westdeutschen Großverlagen kontrollierten ehemaligen DDR-Traditionstitel überdurchschnittlich an Auflage und Anzeigenvolumen. Der aufgelöste staatliche DDR-Rundfunk ist nach anfänglichem Hickhack erfolgreich in ARD und ZDF integriert. Gescheitert ist indes früh der Traum der Ex-Bürgerrechtler von einem „Dritten“ Medienweg.
mehr »

Kodex für mehr Respekt beim Film

Auf Initiative der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, des Bundesverbands Schauspiel (BFFS) und Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten – Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien hat eine Gruppe aus Branchenvertreter*innen von Verbänden, TV-Sendern, Streamingdiensten, Förderern und unter Beteiligung der BKM, der Themis Vertrauensstelle e. V. und der BG ETEM nach über einem Jahr gemeinsamer Beratung heute den Respect Code Film (RCF) beschlossen.
mehr »

ver.di-Filmpreis für „Im Prinzip Familie“

„Im Prinzip Familie“ von Daniel Abma ist Gewinner des diesjährigen ver.di-Preises für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK.  Der Film erhielt zudem den „film.land.sachsen-Preis“ für Filmkultur im ländlichen Raum sowie den Preis „Gedanken-Aufschluss“, von einer Jury aus Strafgefangenen der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen. Damit gingen an „Im Prinzip Familie“ die meisten Auszeichnungen bei DOK Leipzig 2024.
mehr »