Zeitungsverleger wollen Gehälter senken und Arbeitszeiten verlängern
Die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zwischen den Gewerkschaften DJV und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) sind nach der zweiten Runde ohne Ergebnis auf den 8. Dezember 2010 vertagt worden.Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen nach angemessenen Einkommenssteigerungen für angestellte Redakteurinnen und Redakteure sowie für arbeitnehmerähnliche freie Zeitungsjournalisten bekräftigt. Erforderlich sei sowohl ein Ausgleich für Preissteigerungen als auch ein Anteil an der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. „Es ist eine Frage der Wertschätzung für die Arbeit in den Redaktionen – auch vor dem Hintergrund fortschreitender Arbeitsverdichtung in Zeiten von „online“ und „Apps“ für mobile Medien“, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.
Dagegen hatte der BDZV die künftige Geltung des Tarifvertrages von einer Senkung der Gehaltskosten und einer Verlängerung der Arbeitszeiten abhängig gemacht. Demnach sollen für Redakteurinnen und Redakteure durch alleinige Entscheidung des jeweiligen Verlages Urlaubsgeld und Jahressonderzahlung befristet halbiert werden können. Für neueingestellte Mitarbeiter soll zudem ein sogenannter „Gehaltstarifvertrag 2“ mit deutlich niedrigeren Einkommen eingeführt werden. Auch sollen diese Beschäftigten zu schlechteren Manteltarifregelungen arbeiten, wie etwa weniger Urlaub, längere Arbeitszeiten und niedrigere Jahressonderzahlungen. „Die Zeitungsverleger müssen aufpassen, dass sie sich im Wettbewerb um die guten Köpfe nicht selbst die Zukunft verbauen“, kommentierte Verhandlungsführer Werneke die Verlegerforderungen.