Presseversorgung: Auch mit 70 Jahren für die Freien interessant

Das Versorgungswerk der Presse zog Bilanz

Die Altersversorgungseinrichtungen der Presse koennen in diesem Jahr auf ihr 70- jähriges Bestehen zurückblicken. Am 9. Januar 1926 wurde in Berlin die Versorgungsanstalt der Reichsarbeitsgemeinschaft der deutschen Presse, die Vorgaengerin der heutigen Presseversorgung gegruendet.

Nach der Neugruendung 1948 bis heute hat sich das Versorgungswerk der Pressezur groessten betrieblichen Altersversorgung Europas entwickelt. Seit dieser Zeit hat das Versorgungswerk seinen Sitz in Stuttgart. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitersind dort fuer die Altersversorgung der Journalistinnen und Journalisten taetig. Die Gremien des Versorgungswerks sind paritaetisch mit Vertreterinnen und Vertreternder Journalisten- und Verlegerorganisationen besetzt.

Bei der diesjaehrigen Hauptversammlung in Aachen gab es beeindruckende Zahlenueber das Geschaeftsjahr 1995 vor. Die jaehrliche Beitragseinnahme lag mit DM 525Mio. erstmals ueber einer halben Milliarde; eine Steigerung von 8 %. Der Ueberschuss lag bei DM 197 Mio. Auch die Bestandsversicherungssumme mit knapp DM 12 Milliarden bewegt sich auf neuem Rekordniveau. Zusammen mit der Versorgungskasse kommt ein Bestand von DM 14 Milliarden zusammen. Bei den neuabgeschlossenen Vertraegen ging zwar die Anzahl gegenueber 1994 leicht zurueck, die Versicherungssumme ist jedoch weiter angestiegen. Im Jahr 1995 hatte das Versorgungswerk den Bestand von 100 000 Versicherungsvertraegen erreicht und bis zum Jahresende 1995 auf 104 000 steigern koennen.

Circa 22 000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen sind ueber Tarifvertraege obligatorisch versichert; circa 1 500 ueber sogenannte Rahmenabkommen.

Der ueberwiegende Teil sind freiwillige Versicherungen fuer Angehoerige von Kommunikationsberufen. Darunter stellen freie Journalistinnen und Journalisten den groessten Part.

Das Versorgungswerk der Presse hat in erster Linie die Aufgabe, Lebensversicherungen fuer Journalistinnen und Journalisten zu beschaffen. Es ist nicht Selbstversicherer, sondern hat mit drei grossen Lebensversicherungsgesellschaften, naemlich Allianz, Colonia und Gerling, einen Vertrag geschlossen, nach dem diese Gesellschaften den Versicherungsschutz gemeinsam uebernehmen. Die im Rahmen eines eigenen Abrechnungsverbands dem Versorgungswerk zufliessenden Ueberschuesse kommen den Versicherten zugute; denn das Versorgungswerk hat kein eigenes Gewinnstreben.

Das Versorgungswerk bietet guenstige Bedingungen. Sie sind dem Beruf in idealer Weise angepasst. Eine ganze Reihe von Einschraenkungen (innere Unruhen, Strahlenrisiko, Kriegsgefahr im Ausland usw.) gelten nicht, wenn der Versicherungsfall in Ausuebung der beruflichen Taetigkeit eintritt.

Darueber hinaus hat das Presseversorgungswerk einen minimalen Verwaltungsaufwand. Dies kommt der Hoehe der Gewinnbeteiligung zugute. Die beachtlichen Ueberschuesse werden an die Versicherten weitergegeben.

Freie, die spaeter eine feste Stelle bei einem Verlag antreten (soll auch in diesen Zeiten immer noch vorkommen), koennen eine bestehende Versicherung beim Versorgungswerk in diesen neuen Vertrag ueberfuehren. Wer eine Lebensversicherung bei einer anderen Gesellschaft hat, muesste in diesem Fall eine zusaetzliche Versicherung beim Versorgungswerk abschliessen.

Eine Kapitallebensversicherung beim Versorgungswerk kann wahlweise in eine Rente umgewandelt werden. Gegen Aufpreis ist auch die Wahl einer Berufsunfaehigkeitszusatzversicherung sowie die Verdoppelung der Versicherungssumme bei Tod durch Unfall moeglich.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Audiodeskription: Die KI liest vor

Die Hälfte der öffentlich-rechtlichen Sender verwendet inzwischen auch synthetische oder mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Stimmen, um für Fernsehformate Audiodeskriptionen zu erstellen. Das ergibt sich aus Nachfragen von M bei den neun ARD-Landesrundfunkanstalten und beim ZDF. Neben professionellen Sprecher*innen setzen der MDR, WDR, NDR, Radio Bremen und das ZDF auch auf synthetische oder KI-Stimmen für die akustische Bildbeschreibung.
mehr »

Gendergerechtigkeit per KI überprüfen

Ein Gender-Analyse-Tool der Technischen Universität München zeigt, wie Frauen medial ausgeklammert werden. Das Ziel vom  Gender Equality Tech Tool – GETT  ist es, die Sichtbarkeit von Frauen in der Berichterstattung bewusst zu fördern. Mit GETT kann über eine Kombination aus klassischen Algorithmen und Open-Source-KI-Modellen nachgeprüft werden, wie oft Frauen im Vergleich zu Männern in den Medien genannt und wie sie dargestellt werden.
mehr »