Für den Deutschen Fachjournalistenverband beschreibt Gunter Becker, mit welchen Schwierigkeiten Journalist*innen, die vor allem als Freie arbeiten, zu kämpfen haben, wenn es mangels staatlicher Rente um eine existenzsichernde Altersvorsorge geht. Nur die Kombination verschiedener Modelle erlaube einen „entspannten Ruhestand“, so Becker und begibt sich in den „Dschungel aus Riester, Rürup, ETFs und privaten Versicherungen“.
Für seinen Beitrag hat Gunter Becker zunächst eine fiktive ältere Journalistin ihre Geschichte erzählen lassen, in der sich nicht wenige der erfahrenden freiberuflichen Medienschaffenden wiedererkennen dürften. Und er hat mit Jürgen Rohm, Fachbeirat Finanzen und Versicherungen beim DFJV, gesprochen.
Kombinationen wirken, trotz des Aufwands
„Die staatliche Rente kann ja nur durch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bedient werden, während der auch der Arbeitgeber einzahlt. Und da sieht es natürlich sehr schlecht aus, wenn man sich irgendwann für eine freie Tätigkeit entschieden hat“, so Rohm und fügt hinzu: „Zuerst ist kein Geld da und später wird dann irgendetwas gemacht.“ Selbst ältere Freie hätten demnach auf ihrer Renteninformation oft nur 200 Euro stehen, weil sie mal eine kurze Zeit lang festangestellt gearbeitet hatten.
Rohm unterbreitet Becker Vorschläge für Vorsorge-Modelle, die sicherlich für alle Medienschaffende, die aus Gründen freiberuflich sind und es auch bleiben wollen oder müssen, sinnvolle Hinweise liefern. Die Kombination aus staatlicher Rente, Altersvorsorge mithilfe der KSK, der VG Wort und/oder der Presseversorgung oder der Pensionskasse Rundfunk und privaten Anlagen stellt sich laut des Versicherungs-Experten als derzeit stabilste, allerdings oft ungenutzte Variante heraus.
Inwiefern die hier zur Sprache kommenden „Exchange Traded Funds“ (ETF’s), faktisch Aktien oder Wertpapiere, als sicherer gelten sollen, bleibt allerdings offen. Denn wer Anteile an börsennotierten Unternehmen kauft, ist damit auch deren kapitaleigenen Krisen und Schwankungen unterlegen.
TIPP: Zuschuss zur Altersvorsorge
Hauptberuflich freie Autor*innen können übrigens vom Autorenversorgungswerk der VG Wort einen Zuschuss zu ihrer privaten Altersvorsorge erhalten. Die Regelungen dafür wurden im vergangenen Jahr erneut zu Gunsten von Selbstständigen verändert. Inzwischen kann der Zuschuss bis zu 10 000 Euro betragen und auch über das Rentenalter hinaus beantragt werden.

