Höchst aktiv warb und wirbt der gelbe Duden für seine 24. Auflage, über die nicht nur Korrektoren und Schlussredakteure ausgesprochen froh sind. Dürfen sie sich doch seit vergangenem Sommer damit – dank dessen mit gelben Markierungen empfohlenen Schreibweisen – endlich an einheitlichen Richtlinien orientieren. Großes Aufatmen nach den verwegenen Variationen und Alternativen in den Auflagen zuvor. Auch Buchverlage sind erleichtert, und die wenigen störrischen Anhänger der rot markierten älteren neuen Schreibe werden hoffentlich bald kapieren, dass ihre Sturheit junge wie alte Leser irritiert.
Nun gibt es jedoch nicht nur den gelben, sondern auch viele andere bunte Duden – von dem für Fremdwörter bis zum Kreuzworträtsellexikon. Besonders unverzichtbar ist dabei der mittelgrüne für richtiges und gutes Deutsch („Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“), der wie der populäre Sprachpingel Bastian Sick („Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“) Unkorrektheiten aufzeigt und all die gängigen falschen Bezüge und Begriffe klar verbietet. Derzeit gibt es kein gültiges Ausdrucks-Nachschlagewerk. Wir brauchen aber dieses Regelwerk dringend – und zwar upgegradet in die aktuellste Orthografie. Doch denkste. Was hören wir vom Dudenverlag? Dieses Jahr kommt der neue Grüne eh nicht. Nächstes wohl auch nicht. Und übernächstes? Mal sehen. Sollte da doch etwa schon wieder eine veränderte Auflage vom Gelben abgewartet werden?