„12-statt-13-Aktion“ der ver.di FilmUnion vor der 2. Tarifverhandlungsrunde für Film- und Fernsehschaffende in München
In München haben am 21. Januar trotz Schnee und Kälte etwa 65 Filmschaffende für ihre Forderungen in der Tarifrunde für Film- und Fernsehschaffende demonstriert. Vor Beginn der 2. Tarifverhandlungsrunde haben sie sich am Wittelsbacher Platz versammelt, um gegenüber Produzenten und Sendern ein Zeichen zu setzen und mit einer “12-statt-13-Aktion“ die Tarifpartner am Verhandlungsort öffentlichkeitswirksam zu „begrüßen“. Zu der Aktion aufgerufen hatte die ver.di FilmUnion. Unterstützung bekamen die Filmschaffenden dabei unter anderem vom Bundesverband Film- und Fernsehschauspieler (BFFS), der auch einen Vertreter in die Tarifverhandlungskommission entsendet, sowie von den Schauspielern Michael Brandner (BFFS) und Rita Russek.
In der aktuellen Tarifrunde fordert die FilmUnion in ver.di für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende deutliche Verbesserungen vor allem bei Gagen und Arbeitszeiten. Zu diesen Schwerpunkten und den daraus entstandenen Forderungen hatten sich zuvor rund 900 Filmschaffende an einer Umfrage beteiligt. Konkret geht es um eine Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeit auf maximal 12 Stunden, eine Erhöhung der Wochengagen um mindestens 50 Euro, die Aufnahme der Gewerke Beleuchtung und Kamerabühne mit Wochengagen von 1600 für den Oberbeleuchter (OB) bzw. 1550 € für die Kamerabühne in die Gagentabelle, die Reaktivierung des Zeitkontos 50-40-Plus und die Anrechnung der Shuttle-Zeiten vom Hotel zum Dreh als Arbeitszeiten.
Darüber hinaus soll die Anwendung des Tarifvertrags gewährleistet werden.
Die Produzentenallianz hat in den bisherigen Verhandlungen eine weitere Reduzierung von Arbeitszeiten allerdings strikt abgelehnt und nur bei den Gagen ein Angebot gemacht: Erhöhungen um 1,3 Prozent ab April 2016 und 1,5 Prozent im Jahr.
Die Verhandlung in München brachte dann substanziell kaum Fortschritte. „Die Produzenten müssen deutlich nachlegen. Ohne eine bessere Einhaltung von zwölf Stunden Arbeitszeit am Drehtag und deutliche Gagenerhöhungen wird es kein Ergebnis geben“, mahnte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel am Ende. In Sachen Begrenzung der überlangen täglichen Arbeitszeiten gab es auf Arbeitgeberseite keine Bewegung. Auch bei der Gagenerhöhung beharrten die Produzenten auf ihrem bisherigen niedrigen Angebot. Die dritte Tarifrunde ist für den 1. März in Berlin terminiert.
(aktualisiert am 22.01.2016)