Presse-Versorgung erwartet stabile Gewinnbeteiligung
Das Presse-Versorgungswerk geht davon aus, die Gewinnbeteiligung von derzeit 4,5 Prozent auch im kommenden Jahr 2007 halten zu können. Damit liegt die Presse-Versorgung weiterhin mit an der Spitze der deutschen Versicherungsunternehmen. Die endgültige Entscheidung werden die Versichertenvertreter aus den Reihen von dju und DJV im Herbst treffen.
Im Bestand der Presse-Versorgung befanden sich Ende 2005 fast 159.000 Versicherungen von Beschäftigten aus der Medienbranche mit einem Versicherungsvolumen von insgesamt 9,6 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen der Presse-Versorgung belaufen sich mittlerweile auf 4,2 Milliarden Euro – doppelt so viel wie vor zehn Jahren. 2005 konnte das Versorgungswerk Beitragseinnahmen in Höhe von 291 Millionen Euro verbuchen. Die Zahlen aus dem Jahr 2004 konnten nicht ganz erreicht werden. Damals waren sowohl die Zahl der Versicherungen als auch das Volumen etwas höher. Dem lag seinerzeit ein Sondereffekt zugrunde (Abschluss zahlreicher Neuverträge aus steuerlichen Gründen vor Ende 2004), der 2005 nicht wiederholt werden konnte.
Der größte Teil des Versicherungsbestandes sind fakultativ abgeschlossene Verträge. Nur noch ein relativ kleiner Teil beruht auf obligatorischen Verträgen, die aufgrund der entsprechenden Tarifverträge für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen, Zeitschriften und bei einigen Nachrichtenagenturen abgeschlossen werden. In diesem Bereich spiegelt sich leider auch der Rückgang der tariflich geregelten Arbeitsverhältnisse im Printbereich wider. Während 2001 noch 2.335 Redakteurinnen und Redakteure neu versichert wurden, waren es 2005 nur noch 936.
2005 nahm auch die absolute Zahl der versicherten Redakteurinnen und Redakteure spürbar ab. 23.474 bedeuten ein Minus von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (24.148). Gegenüber 2001 (25.208) ist sogar ein Rückgang um 1.734 bzw. 6,9 Prozent zu verzeichnen.
In den ersten Monaten des Jahres 2006 hat das Neugeschäft spürbar angezogen, insbesondere wegen der Nachfrage nach Riester-Verträgen. Hier spielt offenbar die seit 2006 geltende dritte Stufe der Riester-Förderung eine entscheidende Rolle. So gibt es zum Beispiel für ein Ehepaar mit zwei Kindern eine staatliche Zulage von bis zu 504 Euro pro Jahr.
Ab Herbst 2006 wird die Presse-Versorgung nach einem Beschluss der Gesellschafter (dju, DJV und die Verbände der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger) erstmals ein „Nichtlebensprodukt“ anbieten. Eine Police namens „PflegePlus“ mindert gegen einen Einmalbetrag das Pflegekostenrisiko. Die Police beinhaltet neben einer lebenslangen Pflegerente auch Leistungen bei unfallbedingter Invalidität, wobei grundsätzlich der Erhalt des eingesetzten Kapitals gewährleistet ist.