ver.di FilmUnion fordert 6 Prozent mehr

In der am 17. Oktober begonnenen Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern in der Produzentenallianz fordert ver.di für Film- und Fernsehschaffende spürbare Tariferhöhungen von 6 Prozent und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, die durch sehr lange und belastende Arbeitszeiten an Drehtagen geprägt sind.

Für die rund 23.000 regelmäßig oft nur für eine kurze Dauer an Filmproduktionen Beschäftigten sollen die Tagesarbeitszeiten auf 12 Stunden begrenzt und die Zeitkontoregelung sowie die Urlaubsdauer verbessert werden. ver.di fordert, die Wochengagen um 6 Prozent oder mindestens 50 Euro, die Gage für Szenenbildner um 150 Euro zu erhöhen. Zudem soll die Länge der bezahlte Hauptpause von 30 auf 45 Minuten verlängert werden und das Catering dabei zuzahlungsfrei bleiben. Wie in anderen Ländern üblich, soll ein Setsprecher oder eine Setsprecherin als zentraler Ansprechpartner bei Konflikten benannt werden.
„Gagenerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen sind nötig, damit Filmschaffende von den kurzen Engagements in Filmprojekten leben können und gleichzeitig professionelles Arbeiten ermöglicht wird“, betonte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel. Das Hauptproblem in TV- und Kinoproduktionen sei, dass die Budgets und Drehtage Zug um Zug gekürzt wurden und damit die Einkommen der Filmschaffenden sinken. „Die Arbeit am Drehort sowie in der Vor- und Postproduktion wird unter qualitativen Aspekten immer weniger akzeptabel.

Weitere aktuelle Beiträge

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Hartes Brot: Freie im Journalismus

Freie Journalist*innen oder Redakteur*innen haben es häufig nicht leicht: Sie werden oft schlecht bezahlt, nicht auf Augenhöhe behandelt, Mails und Anrufe werden zuweilen ignoriert, sie warten auf Rückmeldungen zu Themenangeboten, Redaktionen sind in manchen Fällen für sie nicht zu erreichen. So geht es vielen Freien, egal, welches Medium.
mehr »

Smart-Genossenschaft für Selbstständige

Smart klingt nicht nur schlau, sondern ist es auch. Die solidarökonomische Genossenschaft mit Sitz in Berlin hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 vielen selbstständig Tätigen eine bessere und stärkere soziale Absicherung verschafft – genau der Bereich, der bei aller Flexibilität und Selbstbestimmtheit, die das selbstständige Arbeiten mit sich bringt, viel zu oft hinten runterfällt.
mehr »