ver.di FilmUnion fordert 6 Prozent mehr

In der am 17. Oktober begonnenen Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern in der Produzentenallianz fordert ver.di für Film- und Fernsehschaffende spürbare Tariferhöhungen von 6 Prozent und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, die durch sehr lange und belastende Arbeitszeiten an Drehtagen geprägt sind.

Für die rund 23.000 regelmäßig oft nur für eine kurze Dauer an Filmproduktionen Beschäftigten sollen die Tagesarbeitszeiten auf 12 Stunden begrenzt und die Zeitkontoregelung sowie die Urlaubsdauer verbessert werden. ver.di fordert, die Wochengagen um 6 Prozent oder mindestens 50 Euro, die Gage für Szenenbildner um 150 Euro zu erhöhen. Zudem soll die Länge der bezahlte Hauptpause von 30 auf 45 Minuten verlängert werden und das Catering dabei zuzahlungsfrei bleiben. Wie in anderen Ländern üblich, soll ein Setsprecher oder eine Setsprecherin als zentraler Ansprechpartner bei Konflikten benannt werden.
„Gagenerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen sind nötig, damit Filmschaffende von den kurzen Engagements in Filmprojekten leben können und gleichzeitig professionelles Arbeiten ermöglicht wird“, betonte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel. Das Hauptproblem in TV- und Kinoproduktionen sei, dass die Budgets und Drehtage Zug um Zug gekürzt wurden und damit die Einkommen der Filmschaffenden sinken. „Die Arbeit am Drehort sowie in der Vor- und Postproduktion wird unter qualitativen Aspekten immer weniger akzeptabel.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schlaffe Tarifangebote bei der ARD

Programmeinschnitte, Sparmaßnahmen und minimale Tarifangebote der ARD. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert die Haltung der Sender und kündigt Proteste an. Im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe es zwar erste Angebote vom Bayerischen Rundfunk (BR) und vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) gegeben. Die Angebote blieben aber laut ver.di weit hinter den berechtigten Forderungen der Mitglieder zurück. Sie liegen auch weit unter den Tarifabschlüssen anderer Branchen oder dem öffentlichen Dienst.
mehr »

Top Tarifergebnis im Kino

In den Tarifverhandlungen mit der Kino-Kette UCI (United Cinemas International GmbH) wurde am 19. Februar 2024 ein Tarifergebnis erzielt, das an vielen Stellen die ver.di-Forderungen erreicht, so auch den Einstiegslohn von 14 Euro. In der anschließenden Befragung der Mitglieder bis zum 4. März gab es keinerlei Ablehnung. Somit beschloss auch die ver.di-Tarifkommission einstimmig die Annahme des Tarifergebnisses.
mehr »

Einschüchterungsversuche der Hohenzollern

Eine Studie der Universität Leipzig hat am Beispiel der deutschen Adelsfamilie Hohenzollern untersucht, wie kritische Berichterstattung und Forschung durch gezielte Anwaltsstrategien beeinflusst oder behindert werden sollen. Die Kommunikationswissenschaftler*innen haben dabei die Wirkung von SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) aus Sicht der Betroffenen nachvollzogen. Verunsicherung und Einschränkung der Arbeitsfähigkeit sind direkte Folgen bei ihnen.
mehr »

Honoraruntergrenzen bei der Kulturförderung

Claudia Roth will ein Versprechen einlösen und Mindeststandards für Honorare von Freien bei der Kulturförderung des Bundes sichern. Laut Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 sollten öffentliche Gelder für die Kultur an faire Vergütung gekoppelt sein. Nun, so die Kulturstaatsministerin, werden „für den Kernbereich der Bundeskulturförderung“ Mindesthonorare für Künstler*innen und Kreative eingeführt.
mehr »