IG Medien fordert 225 DM für Redakteurinnen und Redakteure und eine Honorarerhöhung für die freien Journalistinnen und Journalisten
Die IG Medien fordert für die Redakteurinnen und Redakteure sowie die Volontärinnen und Volontäre an Tageszeitungen und Zeitschriften eine einheitliche Erhöhung der Gehälter um monatlich 225 DM. Dies hat die zuständige Tarifkommission der IG Medien in Frankfurt am Main beschlossen. Die Tarifverträge für die rund 17000 Redakteurinnen und Redakteure (inkl. Volontärinnen und Volontäre) an Tageszeitungen und die über 7000 Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften sind von der IG Medien zum 31. Juli 1998 gekündigt worden.
Honorare der freien Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen sollen ebenfalls einheitlich angehoben werden. Die IG Medien fordert unabhängig von der Auflagenhöhe die Erhöhung aller Zeilenhonorare um 10 Pfennige und der Bildhonorare um 10 DM. Außerdem soll erstmals eine Fahrtkostenregelung für die freien Journalistinnen und Journalisten tarifiert werden. Bislang müssen viele Freie, insbesondere im ländlichen Raum, die Kosten für die beruflich veranlaßten Fahrten selbst tragen. Auch der Tarifvertrag für die freien Journalistinnen und Journalisten ist von der IG Medien zum 31. Juli gekündigt worden.
Der Spielraum für die geforderten Erhöhungen ergebe sich aus den ökonomischen Rahmendaten der Branche, sagte am 14. Mai Manfred Moos von der Tarifabteilung des Hauptvorstandes der IG Medien. Darüber hinaus hätten die Journalistinnen und Journalisten nach den mageren Tarifabschlüssen der letzten Jahre auch einen erheblichen Nachholbedarf.
Als entscheidend bewertet die IG Medien die positiven Entwicklungen bei den Anzeigenverkäufen. Die Publikumszeitschriften verzeichneten nach einem sehr guten Jahr 1997 im 1. Quartal 1998 erneut deutliche Zuwächse im Anzeigengeschäft. Die Fachzeitschriften konnten 1997 ihre Anzeigenerlöse um 2,5 Prozent und die Vertriebserlöse sogar um 8,6 % steigern. Die Tageszeitungen schließlich haben offenkundig die Talsohle endgültig durchschritten. Nachdem sich bereits im zweiten Halbjahr 1997 deutliche Zuwächse bei den Anzeigen abzeichneten, weisen 1998 die Signale auf teilweise zweistelliges Wachstum im gesamten Bundesgebiet.