VG Wort schüttet weiter an Autoren und Verlage aus

Vorstand und Verwaltungsrat der VG Wort haben beschlossen, die Dezember-Ausschüttung an Autoren und Verlage gemäß den Regelungen ihres Verteilungsplans unter dem Vorbehalt einer späteren Korrektur durchzuführen.

Ausgeschüttet werden für den Bereich audio- und audiovisuelle Werke rund 11,5 Millionen Euro. Zuvor hatten die VG-Wort-Gremien die Auswirkungen des Urteils des Oberlandesgerichts München vom 17. Oktober 2013 eingehend geprüft. Im sogenannten Vogel-Prozess hatte das Gericht eine pauschalierte Ausschüttung nach festen Quoten an Verlage (folglich auch an Autoren), wie sie der Verteilungsplan der VG Wort seit jeher vorsieht, als rechtlich unzulässig beurteilt (siehe M 7/2013).
Die VG Wort hat Revision zum Bundesgerichtshof eingelegt und will auch „weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um auch in Zukunft Ausschüttungen vornehmen zu können“, wie die Verwertungsgesellschaft mitteilt. So wird der Verwaltungsrat der VG Wort im Februar zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um auf der Grundlage weiterer rechtlicher Prüfungen das Vorgehen für die Hauptausschüttung 2014 festzulegen.
Dieser Tage wird von einigen die Forderung erhoben, gegenüber Wahrnehmungsberechtigten Verjährungsverzichtserklärungen abzugeben. Dem will die VG Wort nicht nachkommen. Hintergrund hierfür sei insbesondere, dass der Verteilungsplan der VG Wort (§ 6) bereits eine Regelung zur Korrektur von Verteilungsfehlern auf kollektiver Basis vorsieht, die in dem Fall greifen würde, dass auch der BGH die Verteilung der VG Wort für unzulässig erachten sollte. Individuelle Verzichtserklärungen würden dagegen zur Bevorzugung einzelner Berechtigter bei etwaigen späteren Korrekturmaßnahmen führen und dies sei nicht mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung zu vereinbaren.
Außerdem seien „die damit einhergehenden wirtschaftlichen Risiken sehr schwer kalkulierbar und könnten nur durch hohe, zusätzlich noch zu bildende Rückstellungen abgemildert werden.“ Sprich: Würde die VG Wort sich darauf einlassen, müsste sie über einen längeren Zeitraum auf jegliche Ausschüttungen verzichten.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen

Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu, online wie auf der Straße. Umso wichtiger, Pressefreiheit nicht nur als Prinzip zu verstehen, sondern sie im Alltag zu verteidigen. Mit diesem Anspruch lud die Jugendpresse Deutschland Anfang November rund 80 junge Medieninteressierte nach Dresden ein. Bei der „YouMeCon kompakt“ ging es um journalistisches Handwerk, Verantwortung und darum, wie man Menschen schützt, die berichten.
mehr »

Lokaljournalismus verliert Quellen

Viele Städte und Gemeinden betreiben inzwischen ihre eigenen Social Media Kanäle und ihre eigene Informationsstrategie. Auch Akteure wie Polizei und Feuerwehr setzen immer mehr auf direkte Kommunikation – was Vorteile hat. Gleichzeitig, so der Verband der Deutschen Zeitungsverleger (VDL), erschwert diese Entwicklung die Arbeit von Lokalkjournalist*innen. Eine Sendung des Deutschlandfunks hat nachgefragt.
mehr »

Grokipedia: Musks Angriff auf die Wahrheit

Einen Monat nach dem Start von Elon Musks Grokipedia wird deutlich: Mithilfe von „Künstlicher Intelligenz" lässt sich im großen Stil „Informationskrieg" führen. Das alternative Online-Lexikon des rechten Milliardärs zielt erklärtermaßen darauf ab, den Stellenwert von Wikipedia zu unterminieren. Dabei geht es heutzutage unter anderem darum, in die Trainingsdaten großer Sprachmodelle (LLMs) einzufließen.
mehr »