BERLIN/PARIS. Reporter ohne Grenzen und Reuters fordern die US Armee im Irak auf, die Todesumstände des irakischen Journalisten Dhia Najim genau zu untersuchen. Najim, der als freier Kameramann für die Nachrichtenagentur Reuters arbeitete, wurde am 3. November unter bisher ungeklärten Umständen in Ramadi, westlich von Bagdad, erschossen. Damit steigt die Zahl der seit Kriegsbeginn im März 2003 im Irak getöteten Journalisten und Medienmitarbeiter auf mindestens 46.
Laut US Armee filmte der 47-jährige Najim in Ramadi Kämpfe zwischen US Marines und irakischen Rebellen, als er von einem Schuss am Hals tödlich getroffen wurde. Die US Armee teilte mit, dass sie Filmmaterial in Najims Kamera fand, auf dem Rebellen einen Angriff auf die Koalitionskräfte vorbereiten. Reuters hingegen erklärte, sie habe Aufnahmen, die Najims Tod durch einen Heckenschützen zeigten. Es gäbe auf den Bildern keine Anzeichen dafür, dass Najims sich inmitten eines bewaffneten Kampfes befand. Reuters weist zudem auf Pressebilder vom 31. Oktober hin. Sie zeigen, wie Heckenschützen der US Marines in Ramadi Stellung nehmen. Die Nachrichtenagentur schließt aus, dass Najim Verbindungen zu Rebellen gehabt haben könnte. Najims Kollegen und seine Familie gehen davon aus, dass der Kameramann von US Soldaten getötet wurde.
rog