In der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie wird derzeit für die rund 100.000 Beschäftigten der Branche über höhere Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen verhandelt. Am 25. November legte die Arbeitgeberseite ein Angebot vor, wonach es 2016 keine Lohnerhöhung geben soll. 1,3 Prozent würden ab 2017 zugestanden bei einer Vertragslaufzeit bis Ende 2018. Die ver.di-Verhandlungskommission wies diesen Vorschlag als völlig unzureichend zurück. Am 21. Dezember werden die Verhandlungen fortgesetzt.
ver.di fordert eine Loh- und Gehaltserhöhung von 5 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen sollen zusätzlich auf volle 10-Euro-Beträge aufgerundet werden. „Die Beschäftigten in der Papierverarbeitung leisten gute Arbeit. Sie zeigen vollen Einsatz unter einer Zunahme von Arbeitsverdichtung und Leistungsdruck. Mit ihrem Angebot zeigen die Arbeitgeber keinen Respekt und keine Wertschätzung vor der Leistung der Beschäftigten”, so der ver.di-Verhandlungsführer und stellvertretende Bundesvorsitzende Frank Werneke. „Gute Arbeit muss gut bezahlt werden. Es gibt im Vergleich mit anderen Branchen keinen Grund dafür die Beschäftigten in der Papierverarbeitung beim Lohn abzuhängen. Eine Steigerung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in Höhe von fünf Prozent ist nicht überzogen, sondern das Gebot der Stunde”, so Werneke weiter.
Seit dem 18. November haben sich bundesweit zahlreiche Belegschaften an Warnstreiks beteiligt, um den Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen.