Rückblende 2011

Karikaturenpreis an Klaus Stuttmann

Karikaturenpreis 2011 Karikatur: Klaus Stuttmann
Karikaturenpreis 2011
Karikatur: Klaus Stuttmann

Der Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen geht in diesem Jahr an Klaus Stuttmann. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) wurde am 25. Januar in Berlin überreicht.
Klaus Stuttmann zeichnet vor allem für die Zeitung Der Tagesspiegel (Berlin). Gegenstand seiner Karikatur ist der Euro-Rettungsschirm, der sich in den Händen Angela Merkels vom Knirps zum Monsterschirm aufbläst und die Bundeskanzlerin mit sich fortreißt. Platz zwei und 2.000 Euro gehen an Elias Hauck und Dominik Bauer und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zum Thema Bankenpleite. Der dritte Preis (1.000 Euro) wird in diesem Jahr ausnahmsweise zweimal vergeben. Ihn erhalten Berndt A. Skott (Kölner Stadt-Anzeiger) und Jürgen Tomicek (Westfälische Nachrichten, Münster), die in ihren Arbeiten die ungeklärte Rolle von V-Leuten in der Neonazi-Szene und die Ehec-Hysterie als Gemüse-Krimi aufgespießt haben.
Ausgezeichnet werden bei der „Rückblende 2011“ auch die besten politischen Fotografien des vergangenen Jahres. Den von der rheinland-pfälzischen Landesvertretung gestifteten ersten Preis in Höhe von 7.000 Euro erhielt John MacDougall (Agence France Presse). Er bekam die Auszeichnung für ein Foto, das er während einer Trauerfeier für drei in Afghanistan getötete Soldaten aufgenommen hatte. Platz zwei geht an Marc-Steffen Unger (freier Fotograf) für ein Foto mit dem SPD-Vorsitzenden Siegmar Gabriel, der Ex-Kanzler Helmut Schmidt applaudiert. Marcus Brandt (dpa) erringt Platz drei für ein Foto, auf dem ein Occupy-Aktivist eine Rede des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann unterbricht.
Am Wettbewerb 2011 haben 62 Karikaturisten und 247 Fotografen teilgenommen. Die Jury konnte unter rund 1.250 Fotos und Karikaturen auswählen.
Die preisgekrönten Arbeiten und weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich unter www.bdzv.de/rueckblende2011.html

Weitere aktuelle Beiträge

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »

Sicher ist sicher: Eigene Adressen sperren

Journalist*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ziel rechter Angriffe geworden. Die Zahl tätlicher Übergriffe erreichte 2024 einen Rekordwert, so eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig. Die Autoren benennen die extreme Rechte als strukturell größte Bedrohung für die Pressefreiheit. Einschüchterungen oder sogar körperliche Übergriffe geschehen mitunter direkt an der eigenen Haustür. Den damit verbundenen Eingriff in das Privatleben empfinden Betroffene als besonders belastend.
mehr »

Rechtes Rauschen im Blätterwald

Ob Neuerscheinungen, Zusammenlegungen, Relaunches oder altgediente rechte Verlage: Was die Periodika der Neuen Rechten, ihrer Parteien, Organisationen oder auch einflussreicher kleinerer Kreise anbetrifft, lässt sich gerade angesichts des rechtspopulistischen Aufschwungs der letzten etwa 20 Jahre viel Bewegung ausmachen.
mehr »

Rundfunkfinanzierung in der Sackgasse

Bisher war Einstimmigkeit gefordert, wenn es um rundfunkpolitische Fragen ging. Die Ministerpräsident*innen der Länder sollen gemeinsam agieren, zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Kein einfaches Unterfangen, wenn es um das Thema Rundfunkfinanzierung geht. Dass diese Praxis nun überarbeitet wird, ist Ausdruck einer Krise – wenn nicht der Demokratie, dann doch zumindest der Rundfunkpolitik der Länder.
mehr »