Solidaritätskundgebung mit den Beschäftigten des Nordbayerischen Kuriers in Bayreuth: Etwa 60 Betriebsräte, die zur Südwestdeutschen Medienholding gehören, setzen sich am 10. Mai öffentlich für die von Massenentlassungen betroffenen Kolleg_innen ein.
Die Betriebsrät_innen der Holding hatten ihre Frühjahrstagung eigens nach Bayreuth verlegt, um der Belegschaft des Nordbayerischen Kuriers vor dem Haus ihre Unterstützung zu bekunden. Das kam bei der Geschäftsführung nicht gut an: Obwohl für Betriebsräte keine Zugangsbeschränkung gilt, verwies Geschäftsführer Bodo Kurz die Beteiligten aus Zeitungshäusern und Verlagen in ganz Deutschland barsch vom Gelände. Einer Reporterin des Bayerischen Rundfunks verbot er Filmaufnahmen von der Soli-Aktion. Der Sender berichtete am Abend dennoch in seiner Frankenschau. Harald Pürzel, Vorsitzende des SWMH-Konzernbetriebsrates, appellierte an die Geschäftsführung, keine weiteren Stellenkürzungen vorzunehmen und für die gekündigten Beschäftigten des Nordbayerischen Kuriers einen anständigen Sozialplan zu beschließen.
Die Sozialplanverhandlungen ziehen sich seit Dezember 2016 hin und sollen am 22. Mai weitergehen. Zwischenzeitlich stockten sie, wie berichtet.
Die SWMH hatte Ende vergangenen Jahres die Mehrheitsanteile an dem Bayreuther Blatt übernommen und umgehend massiven Stellenabbau angekündigt. Rund ein Viertel der etwa 220 Beschäftigten soll gehen. Dagegen hatte es sofort Protest und mehrfach Streiks gegeben. Parallel wird von den Gewerkschaften auch ein Sozialtarifvertrag angestrebt.