Sein Werk sei ausdrücklich kein Buch „eines Fernsehkritikers für Fernsehkritiker”, schreibt Bernd Gäbler im Vorwort seiner Ausführungen über TV-Phänomene wie Dieter Bohlen oder Heidi Klum.
In gewisser Weise ist es das natürlich doch geworden: weil es sich vorrangig an Leser richtet, die den Erfolg der entsprechenden Formate zumindest mit Skepsis zur Kenntnis nehmen; also keineswegs bloß TV-Kritiker, sondern auch Zuschauer, die sich dafür interessieren, wie solche Sendungen funktionieren. Im Rahmen der detaillierten Analyse von „Deutschland sucht den Superstar”, „Germany’s Next Topmodel” oder „Berlin Tag und Nacht” geht Gäbler in seinem Buch „Bohlst Du noch oder Klumst du schon?” der Frage nach, welche Rollen die Protagonisten als Stifter von Sinn und Gemeinschaft spielen. Er beschreibt, welches Menschenbild die Sendungen vermitteln, und widmet sich dem gesellschaftlichen Wandel, der den „Siegeszug des Banalen” überhaupt erst ermöglicht hat. Die Lektüre ist schon jetzt ein Gewinn, erst recht aber in spätestens zehn Jahren, wenn die Formate nur noch eine Fußnote der Fernsehgeschichte sein werden.
tpg