Buchtipp: Alternative Medien

Stramm rechtes Medium: Das Fox News Channel Gebäude in New Yortk City. Foto: Reuters / Eduardo Munoz

Luis Paulitsch ist ehemaliger Referent des österreichischen Presserats. Er forscht und publiziert in Fachzeitschriften zu medienethischen und zeitgeschichtlichen Themen. Sein aktuelles Buch beschäftigt sich eingehend mit dem Aufstieg von Medien, die den zahlreichen rechtspopulistischen und faschistischen Strömungen ein Forum bieten und damit ihren Teil zu deren politischen Erfolgen beigesteuert haben.

Reißerische Überschriten in Großbuchstaben, ein kurzer neutraler Bericht und darunter unzählige Hasskommentare von User*innen: Seit den 2010er Jahren erleben wir eine Gründungswelle von Medien, die sich bewusst vom „Mainstream“ abgrenzen. Die sogenannten Alternativmedien sind vorrangig im digitalen Raum aktiv und genießen dort teils beachtliche Reichweiten.

Aktuell dienen sie rechtspopulistischen Parteien als ein wichtiges Mittel, um Erzählungen abseits der unabhängigen Nachrichtenmedien zu schaffen. Zugleich werden Alternativmedien vermehrt dafür kritisiert, Desinformation und Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Erfolgsmodell: Abgrenzung zu etablierten Medien

Der Band, den Luis Paulitsch nun vorlegt, befasst sich mit Definition, Geschichte und Bedeutung alternativer Medien für die Gesellschaft. Dabei wird insbesondere den folgenden Fragen nachgegangen: Wie gelingt eine Abgrenzung zu etablierten Medien? Welche Rolle spielen alternative Medien beim Aufstieg des Rechtspopulismus? Und sind sie Ausdruck einer pluralistischen Medienlandschaft oder gefährden sie womöglich die Demokratie?

Klar ist: Sogenannte Alternative Medien haben in westlichen Demokratien an politischer Bedeutung gewonnen. Auf der einen Seite sind sie für populistische bis extremistische Akteur*innen ein wichtiges Mittel, um im digitalen Raum eigene Erzählungen abseits der unabhängigen Nachrichtenmedien zu schaffen. Auf der anderen Seite sehen sich demokratische Kräfte dazu veranlasst, den Einfluss Alternativer Medien zurückzudrängen, und ergreifen dabei teils drastische Maßnahmen, zum Beispiel durch Verbote.

Luis Paulitsch zeigt zusätzliche Lösungen auf, um der wachsenden Zahl von Alternativmedien als demokratische Gesellschaft zu begegnen.


„Alternative Medien. Definition, Geschichte und Bedeutung“ ist bei Springer Nature ab sofort als eBook und im Softcover erhältlich: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-47633-5

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